HSV mit Teilerfolg: Getragen von Walter und den Fans
Von Yannik Möller
Mit dem 1:0-Hinspielsieg hat der Hamburger SV einen wichtigen Teilerfolg in der Relegation erreichen können. Für die Spieler dabei von großer Bedeutung: Trainer Tim Walter und der Fan-Support.
Fredi Bobic erklärte vor dem Spiel, das wichtigste Ziel sei es, diese erste Partie ohne Gegentor zu überstehen. Der HSV machte dem Hertha-Geschäftsführer jedoch einen Strich durch die Rechnung. Der Hauptstadtklub musste das Relegations-Hinspiel aufgrund einer verunglückten Flanke, die im Tor landete, verloren geben.
Damit steht der Zweitligist bereits mit einem Bein in der Bundesliga. Ein wichtiger Teilerfolg, aber eben auch noch nicht mehr - und trotzdem Grund zur Freude bei den Hamburgern.
Meffert: Walter sorgte für Anspannung, die Fans für eine Heimkulisse
Zwei der Gründe für das gute Resultat: Tim Walter und die eigenen Fans. Zumindest ist das die Meinung von Jonas Meffert, der sich bereits zum dritten Mal (KSC 2015 und Kiel 2021) an der Relegation versucht.
Walter, so seine Erklärung, habe vor dem Duell und in der Halbzeit nochmal für ordentlich Feuer gesorgt (via Bild): "Die Ansprache in Rostock war sehr temperamentvoll. Und heute war es auch nicht so viel leiser."
Der Coach hat in den letzten Wochen immer wieder deutlich gemacht, wie wichtig die Erstliga-Rückkehr für den Verein wäre und wie ehrgeizig er und seine Mannschaft dahingehend sind. Der 46-Jährige, der schon an der Seitenlinie einige Meter abspult und augenscheinlich gerne selbst mitspielen würde, dürfte seinem Team eine deutliche Ansprache mit aufs Feld gegeben haben.
"Er erklärte uns, dass wir noch nichts erreicht haben. Dass jetzt quasi erst Halbzeit ist", so Meffert zum vergleichsweise kurzen Teamkreis nach Abpfiff. Während Freude überwiegt, soll auch die Konzentration hoch gehalten werden.
Der defensive Mittelfeldspieler hob mit den Fans aber noch einen weiteren Sieg-Faktor hervor. "Es war gefühlt wie ein Heimspiel", beschrieb er seinen Eindruck. "Wir haben viel Energie durch den Support der Fans gezogen."
Bereits in den Tagen vor dem Spiel war seitens der HSV-Anhänger angekündigt worden, in Berlin möglichst nah an eine Art Heimkulisse zu kommen. Die teils befürchteten 30.000 mitgereisten Fans waren es zwar nicht, doch etwa 20.000 dürften es relativ sicher gewesen sein. So oder so: Das Gästekontingent war mehr als erschöpft worden.
Nun hofft Meffert auf einen positiven Abschluss im Volkspark: "Verdient hätte es der HSV zu 100 Prozent. Ich hoffe, wir kriegen es zu Hause hin."