HSV Supporters Club kritisiert Deal mit Dynamo Kiew
Von Jan Kupitz
Der Hamburger SV kann sich auch in der Saison 24/25 über Mehreinnahmen aus seiner Stadionvermietung freuen. Nachdem Shakhtar Donezk in der vergangenen Spielzeit die Heimstätte des HSV für seine internationalen Heimspiele genutzt und den Hanseaten somit 1,4 Millionen Euro eingebracht hatte, hat man sich nun mit Dynamo Kiew auf einen ähnlichen Deal geeinigt.
"Wir haben viel Zuspruch für die Unterstützung der Ukraine erfahren", teilte HSV-Finanzvorstand Eric Huwer mit, "und freuen uns sehr, diese Haltungsfrage auch weiterhin zu beantworten und einem vom Krieg betroffenen Verein eine Heimspielstätte zu bieten. Wir hoffen, dass wir weiterhin zufriedene Zuschauer für internationale Wettbewerbsspiele im Volksparkstadion gewinnen und Zeichen der Unterstützung in die Ukraine senden können."
Zufrieden sind die Anhänger des HSV Supporters Club allerdings nicht mit dieser Vereinbarung. In einem Statement teilte die Fanorganisation mit, dass man den Deal "mit Blick auf unsere Werte kritisch" sehe.
"Wir verstehen, dass der HSV von einem solchen Deal wirtschaftlich profitiert und wir unterstützen grundsätzlich Solidarität mit Menschen und Vereinen, die unter Kriegen leiden. Aber mit Dynamo Kiew gibt der HSV sein Stadion an einen Verein ab, in dessen Umfeld und Kurven es immer wieder zu rassistischem und diskriminierendem Verhalten kommt. Verhalten, das in unserem Stadion niemals einen Platz haben darf", kritisierten die Anhänger.
Der HSV Supporters Club bemängelte vor allem, dass Dynamo Kiew sich als Verein nicht deutlich gegen diese "Tendenzen" positioniere und auch keine Maßnahmen dagegen unternehme.
"Ein konsequentes Vorgehen gegen die Missstände gibt es unserem Verständnis nach nicht. Wenn wir als HSV unsere Werte ernst nehmen, dann kann das Volksparkstadion nicht an Vereine vermietet werden, die nicht für diese Werte einstehen. 'Love Hamburg - Hate Racism' wird zur hohlen Phrase, wenn in unserem Stadion ein Verein Heimspiele austrägt, der die dahinterstehende Haltung nicht lebt."
Die Fanorganisation erwarte von den Verantwortlichen nun eine öffentliche Erklärung sowie ein Konzept, "wie man erreicht, dass das Volksparkstadion abseits von HSV-Spielen ein Ort ist, an dem die Werte des HSV gelebt werden".