HSV sucht neuen Torwart bei Pollersbeck-Abschied - 5 potenzielle Kandidaten

Wer wird in der nächsten Saison das Tor des HSV hüten?
Wer wird in der nächsten Saison das Tor des HSV hüten? / DeFodi Images/Getty Images
facebooktwitterreddit

Neuer Trubel beim Hamburger Sport-Verein: Julian Pollersbeck hat wohl endgültig keine Perspektive mehr bei den Rothosen. Laut der BILD schaut man sich - vorbehaltlich eines Wechsels Pollersbecks - bereits nach einem neuen Keeper um, der das Potenzial haben soll, als neue Nummer eins zu fungieren. Genaue Namen wurden nicht genannt, im folgenden Artikel werden jedoch einige mögliche Kandidaten als potenzielle Optionen vorgeschlagen.

Es ist ein schier unendliches Hin und Her: Die Personalie Julian Pollersbeck wird in Hamburg mal wieder ordentlich diskutiert. Auch bei Neu-Trainer Daniel Thioune soll der 26-Jährige nun endgültig durchgefallen sein. Thioune degradierte den U21-Europameister von 2017 zur Nummer 3 der Rothosen. Schon Dieter Hecking verbannte den 1,95 Meter großen Schlussmann zur Reserve der Hamburger. Erst im Saisonendspurt griff Hecking nach dem letzten Strohhalm und versuchte mit Pollersbeck als Nummer eins die drohende Katastrophe abzuwenden - ohne Erfolg.

Die umfangreiche öffentliche Degradierung hat die Attraktivität eines Transfers von Pollersbeck mit Sicherheit nicht positiv beeinflusst - möglicherweise kein cleverer Schachzug des HSV, der nur noch in diesem Jahr eine Ablöse für den Keeper einnehmen könnte, da der Vertrag im Sommer 2021 ausläuft. Schon in den vergangenen Wochen wurde ein möglicher Abschied des Pfälzers diskutiert - eine Einigung mit potenziellen Abnehmern konnte jedoch nicht erzielt werden.

"Ich habe festgestellt, dass Polle eine gewisse Müdigkeit hat, auch ein paar Sorgen mehr in den Klamotten mit sich rumschleppt."

Daniel Thioune, BILD

Eine außerordentlich hohe Ablöse kann der HSV jedoch keineswegs erwarten, was die Suche nach einer Alternative extrem erschweren könnte. Beim Hamburger SV kristallisiert sich momentan keine klare Nummer eins heraus - es könnte sich also noch etwas auf dem Transfermarkt tun.


Wer also könnte der Nachfolger Pollersbecks sein? Finanziell und auch sportlich gestaltet sich die Suche extrem schwierig. Mit großen Ablösezahlungen kann man im Volkspark nicht dienen, der Markt der vereinslosen Torhüter ist außerdem sehr überschaubar bestückt. Dennoch gab es zwei Kandidaten, die bereits in anderen Ligen durchaus erfolgreich als Stammkraft eingesetzt wurden.

1. Vito Mannone, 32, vereinslos

Kann auf weitreichende Erfahrung zurückblicken - Vito Mannone
Kann auf weitreichende Erfahrung zurückblicken - Vito Mannone / David Berding/Getty Images

Ein Torhüter, der momentan keinen Verein hat, ist Vito Mannone. Der 32-jährige Italiener verbrachte während seiner Karriere viele Jahre in England. Bein FC Arsenal verblieb der ehemalige U21-Nationalkeeper Italiens acht Jahre als Ersatzmann, inklusive einiger Leihen, bevor er sich dem AFC Sunderland anschloss, wo Mannone zur Stammkraft wurde und 80 Spiele in der Premier League das Tor hüten durfte.

Im Jahr 2017 wechselte der 1,88 Meter große Keeper zum FC Reading. Nach Leihen in die USA und Dänemark endete der Vertrag des Italieners im August dieses Jahres. In der vergangenen Spielzeit stand Mannone leihweise für den Esbjerg FB aus Dänemarks erster Liga zwischen den Pfosten, nun ist der erfahrene Schlussmann auf Vereinssuche.

Dem HSV könnte Mannone mit seiner weitreichenden Erfahrung aus mehreren Ländern helfen. Ob er das Zeug zur sofortigen Nummer eins hätte, ist fraglich. Da der Italiener momentan nicht vertraglich gebunden ist, wäre keine Ablösezahlung nötig.

2. Warner Hahn, 28, vereinslos

Ist auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber - Warner Hahn
Ist auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber - Warner Hahn / ANP Sport/Getty Images

Der 28-jährige Niederländer Warner Hahn war während seiner Karriere ausschließlich in seinem Heimatland aktiv. Aus der Jugend von Ajax Amsterdam stammend, absolvierte Hahn bisher 110 Spiele in der Eredivisie. Zuletzt stand der ehemalige U21-Nationaltorhüter der Oranje für den SC Heerenveen zwischen den Pfosten. In der abgelaufenen Spielzeit hütete Hahn 20 Mal das Tor des SC.

Nun steht der 1,90 Meter große Tormann ohne Verein da - in den Niederlanden spielte Hahn zumeist bei Vereinen, die sich in den unteren Tabellenregionen der Liga befanden. Während der letzten beiden Jahre blieb Hahn in 54 Spielen nur sechs Mal ohne Gegentreffer - häufig spielt ein Torwart aber auch nur so gut, wie es seine Vorderleute zulassen. Für den 28-Jährigen müsste jedenfalls keine Ablöse gezahlt werden.


Wie bereits erwähnt, gibt der Markt kurz vor Saisonbeginn relativ wenig her. Zudem hat der HSV in diesem Sommer bisher ablösefreie Transfers getätigt. Wird für einen neuen Torhüter also erstmals in diesem Jahr Geld auf den Tisch gelegt? Alle nachfolgenden Kandidaten stehen bei ihren aktuellen Arbeitgebern nur noch bis 2021 unter Vertrag, wären also möglicherweise verhältnismäßig günstig zu bekommen - vielleicht ist der ein oder andere geeignete Kandidat dabei, der den Rothosen helfen könnte.

3. Philipp Pentke, 35, TSG 1899 Hoffenheim

Zufrieden als Ersatzmann? Philipp Pentke
Zufrieden als Ersatzmann? Philipp Pentke / DeFodi Images/Getty Images

Der ein oder andere fragt sich sicherlich sofort: Was, ein 35-Jähriger? Ja! Denn vor allem Torhütern macht auch ein hohes Alter oftmals wenig zu schaffen. Philipp Pentke ist momentan Ersatzmann in Hoffenheim. Während der letztjährigen Verletzung von Oliver Baumann durfte sich Pentke vier Mal in der Bundesliga beweisen und tat dies durchaus überzeugend.

Falls der 1,91 Meter große Schlussmann zum Ende seiner Karriere noch einmal als Stammkeeper beweisen möchte, könnte ein Wechsel in diesem Sommer eine Option sein. Es ist jedoch gut möglich, dass Philipp Pentke mit seiner Position in Hoffenheim zufrieden ist und nicht unbedingt nochmal einen Tapetenwechsel benötigt.

4. Lars Unnerstall, 30, PSV Eindhoven

Flucht vor der Konkurrenz? Lars Unnerstall
Flucht vor der Konkurrenz? Lars Unnerstall / Soccrates Images/Getty Images

Der letzte Kandidat der Liste ist ein alter Bekannter, der in den Niederlanden auf sich aufmerksam gemacht hat: Lars Unnerstall. Der ehemalige Schalker entwickelte sich in der letzten Saison zur Nummer eins vom PSV Eindhoven und verwies den Nationaltorwart der Niederlande, Jeroen Zoet, auf die Bank.

Wer in der kommenden Spielzeit das Tor des Teams von Roger Schmidt hüten wird, ist zurzeit noch völlig offen. Zoet drängt auf den Stammplatz, um sich für die EM im kommenden Jahr zu empfehlen. Zudem hat Eindhoven kürzlich Yvon Mvogo von RB Leipzig für zwei Jahre ausgeliehen. Damit hat PSV nun drei Tormänner im Kader, die alle das Potenzial zur Nummer eins hätten und damit mindestens einen zu viel von dieser Kategorie.

Die Verpflichtung Mvogos könnte die Türen für einen Wechsel von Lars Unnerstall öffnen. Da der Vertrag des 30-jährigen Deutschen erst im nächsten Jahr ausläuft, wäre eine Ablöse fällig. Der 1,98 Meter-Riese ist jedoch definitiv eine sehr spannende Personalie und würde gut in das Tor des HSV passen - ein Wechsel nach Hamburg scheint zwar sehr unrealistisch, unmöglich ist bekanntlich jedoch nichts.

5. Sven Ulreich, 32, Bayern München

Stand in der letzten Saison lediglich ein Mal zwischen den Pfosten - Sven Ulreich
Stand in der letzten Saison lediglich ein Mal zwischen den Pfosten - Sven Ulreich / Alexander Hassenstein/Getty Images

Auch der Kontakt von Sven Ulreich läuft im kommenden Sommer aus. Beim FC Bayern wurde mit Alexander Nübel ein weiterer Konkurrent für den langjährigen Stuttgarter verpflichtet, der somit noch weniger Chancen auf regelmäßige Spielzeit bekommt, zumal vor ihm noch der aktuell weltbeste Torwart, Manuel Neuer, steht.

Auch Ulreich machte klar, nicht die Nummer drei in München sein zu wollen, weshalb ein Wechsel durchaus im Rahmen des Möglichen ist. Mit dem FC Bayern sammelte der 1,92 Meter große Schlussmann viele Titel. Auch über Einsätze im internationalen Wettbewerb verfügt der 32-jährige. In der abgelaufenen Spielzeit stand der ehemalige Nationalspieler jedoch nur ein einziges Mal in der Liga zwischen den Pfosten.

Falls die Gehaltsvorstellungen Ulreichs nicht zu astronomisch sind, wäre ein Wechsel in die Hansestadt auf jeden Fall vorstellbar. Fraglich bleibt jedoch, ob Ulreich diesen Rückschritt in die 2. Bundesliga machen würde - an Interessenten aus ersten Ligen sollte es nicht mangeln.