HSV: Suche nach neuem Stürmer dauert an - Hinterseer wohl ohne Zukunft
Von Marcel Stummeyer
Im Volkspark wartet viel Arbeit auf die Verantwortlichen des Hamburger Sport-Vereins. Mit wenig Geld muss ein schlagfertiger Kader zusammengestellt werden, auf nahezu allen Positionen besteht Handlungsbedarf. Auch im Sturm zeichnet sich ein munteres Stühlerücken ab - ein neuer Stürmer soll kommen und Lukas Hinterseer könnte den HSV nach nur einem Jahr wieder verlassen, wie der kicker berichtet.
Der HSV muss mit einem sehr geringen Budget handeln. Die Corona-Krise und auch der verpasste Aufstieg hinterließen ein riesiges Loch in der Geldbörse der Hanseaten, das die Handlungsfähigkeit auf dem Transfermarkt enorm einschränkt, obwohl die Rothosen dringend Verstärkungen gebrauchen könnten.
Der Verkauf von Leistungsträgern kommt kaum infrage - gleichwertige Alternativen sind kaum zu finanzieren, weshalb nun "ersetzbare" Spieler den Verein verlassen sollen. Einer der potenziellen Abgänge ist Stürmer Lukas Hinterseer, für den es auf jeden Fall einen Markt gibt.
Hinterseer soll gehen - Interessenten stehen bereit
Eigentlich hatte der HSV schon einen hervorragenden Stürmer im Kader - Joel Pohjanpalo war allerdings nur ausgeliehen und letztlich nicht zu bezahlen. Auch eine erneute Leihe des Leverkuseners zeichnet sich zurzeit nicht ab.
Einen neuen, treffsicheren und zuverlässigen Stürmer benötigt der HSV somit definitiv dringend. Lukas Hinterseer erwies sich zwar in der Hinrunde der vergangenen Saison als relativ gefährlich, in der Rückrunde glänzte der Österreicher jedoch kaum noch. Die Leistungen in den Spielen und auch im Training sollen wenig überzeugend gewesen sein, weshalb dem Stürmer oft nur der Platz auf der Ersatzbank blieb. Als Joker konnte Hinterseer allerdings auch keine durchschlagenden Akzente setzen. Fraglich bleibt, wie die Saison Hinterseers ohne die Verpflichtung von Joel Pohjanpalo gelaufen wäre.
In Ingolstadt, Bochum und auch teilweise in Hamburg präsentierte sich der 29-Jährige in den vergangenen drei Saisons als zuverlässiger Stoßstürmer. In 123 Spielen für den FCI, den VfL und die Rothosen erzielte der 13 malige Nationalstürmer Österreichs 50 Tore.
Dennoch soll sich die Führungsetage des HSV entschieden haben, Hinterseer abzugeben - auch der Stürmer soll dies klar aufgenommen haben. Bereits in der vergangenen Woche berichtete 90min von einigen Interessenten aus dem In- und Ausland und ersten Anfragen für den Angreifer.
Neuer Torjäger soll kommen
Im Sturm des HSV gibt es ein Problem - einen Top-Stürmer sucht man im Volkspark vergebens.
Dieses Problem soll in der nächsten Transferphase behoben werden. Einige Kandidaten stehen auf dem Zettel der Hanseaten, häufig scheitert es jedoch am Geld, denn zuverlässige Stürmer sind begehrt und teuer.
Kölns Simon Terodde ist an der Elbe kein Thema mehr, sein Jahresgehalt von geschätzten 2,5 Millionen Euro ist definitiv zu hoch, zumal der Stürmer bereits 32 Jahre alt ist. Auch die Personalie Manuel Schäffler kursierte in der Vergangenheit des öfteren in Hamburg - konkret wurde das Gerücht bisher jedoch nicht.
Die Verantwortlichen des HSV müssen sich auf eine sehr schwere Suche nach einem neuen Top-Stürmer einstellen. Es bleibt abzuwarten, wer in den kommenden Wochen präsentiert wird.
Mit Bobby Wood und Manuel Wintzheimer stehen noch zwei weitere gelernte Mittelstürmer im Kader der Hamburger - beide verfügen jedoch (noch) nicht über das gewünschte Niveau.
Wood unsicher, Wintzheimer als Option
Und während Hinterseer verkaufbar zu sein scheint, ist Bobby Wood dies nicht. Der US-Boy steckt bereits seit einigen Jahren in einem Loch, aus dem er kaum wieder herauszukommen scheint. Einige Trainer scheiterten bereits am Stürmer - niemand konnte ihn zurück in die Spur führen und trotzdem kassiert der auf Hawaii geborene Stürmer fürstlich ab, was dem ganzen Konstrukt schadet.
Die interne Gehaltsgrenze von 600.000 Euro überschreitet Wood mit deutlichem Abstand. Trotzdem war von seiner Spritzigkeit und Torgefahr schon sehr lange nicht mehr zu sehen. In guter Verfassung wäre Bobby Wood ein außergewöhnlich guter Stürmer, aber auch er soll ein Jahr vor Vertragsende endgültig abgegeben werden, um einen umfangreicheren finanziellen Handlungsspielraum zu erhalten. Der US-Amerikaner wechselte kürzlich seinen Berater - sportlich scheint auch er eine Lösung anvisieren zu wollen, finanziell müsste er sicherlich deutliche Einbußen hinnehmen. Ein Happy-End beim HSV scheint nahezu unmöglich.
Anders ist die Situation für Manuel Wintzheimer. Der 21-Jährige entwickelte sich während seiner einjährigen Leihe in Bochum gut und soll nun ein fester Bestandteil im Gefüge der Rothosen werden - zwar nicht als Stammspieler, aber als Option von der Bank aus, denn die Perspektive Wintzheimers ist vielversprechend und der HSV erhofft sich weiterhin einen positiven Werdegang des Stürmers. Zwar soll es für den Youngster laut Mopo einige Anfragen geben, diese sind vorerst aber kein Thema für Verein und Spieler.