HSV-Streichliste: Amaechi und Jung vor dem Abgang im Winter - auch Hinterseer ein Verkaufskandidat
Von Marc Knieper
Kleine Winterpause, große Veränderung? Mickrige zwölf Tage zählt die spielfreie Zeit des HSV zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr. Obgleich die Teams inmitten der Hinrunde stecken, öffnen sich die Tore des Transferfenster wie gewohnt Anfang Januar. Der Zweitligist plant einige personelle Veränderungen. Besonders Xavier Amaechi und Gideon Jung wecken das Interesse zahlreicher Interessenten.
19 Jahre jung, quirlig, schnell und dribbelstark: Flügelflitzer Xavier Amaechi schloss sich im Sommer letzten Jahres aus der U23 des FC Arsenal den Rothosen an. Für die 2. Bundesliga reicht es beim Engländer bis dato noch nicht. Erst ein einziges Mal wechselte Trainer Daniel Thioune seinen Schützling in dieser Saison ein. Über mickrige zwölf Minuten auf dem rechten Flügel gegen Erzgebirge Aue (3:0) kommt der Jungspund nicht hinaus.
Potenzielle Leihe von Ameachi und David
Das Potenzial ist vorhanden, doch Amaechi benötigt dringend Spielpraxis. Das weiß man auch an der Elbe. Dementsprechend planen die Verantwortlichen im Volkspark endlich eine Leihe des englischen U20-Nationalakteurs. Laut der Hamburger Morgenpost strecken einige Interessenten aus England, Holland, Belgien und Dänemark ihre Fühler aus. Eine Leihe sei somit durchaus wahrscheinlich, müsse allerdings die Voraussetzung erfüllen, dass Amaechi häufig den Rasen betritt.
Unter ähnlichen Bedingungen würde man übrigens auch Eigengewächs Jonas David erneut verleihen. Der 20-Jährige wechselte im Januar letzten Jahres zur Rückrunde nach Würzburg und verstärkte die Kickers in der 3. Liga als standhafter Innenverteidiger, ehe er wegen muskulärer Probleme bedauerlicherweise die letzten neun Saisonspiele passen musste.
Fixer Verkauf von Jung und Hinterseer?
David ist in der Innenverteidigung derzeit ähnlich chancenlos wie auch Gideon Jung. Obwohl der HSV in dieser Saison nach allen sieben (Kurz-) Einsätzen des Deutsch-Ghanaer Jung einen Sieg bejubeln durfte, spielt er in den Plänen von Thioune keine große Rolle. "Ihm würde es vielleicht ganz gut tun, auch mal einen anderen Verein zu sehen, oder eine andere Stadt zu erleben“, erklärte Hamburgs Coach kürzlich via mopo und bugsierte seinen Schützling dabei gänzlich ins Abseits: "Er hat seine Spielzeit bekommen. Jetzt läuft er ein bisschen hinterher."
Wie die Hamburger Boulevardzeitung berichtet, stehe Jung besonders im Fokus zweier direkter Ligakonkurrenten. Während man im Sommer noch einen Riegel vor einen solch ligainternen Transfer schob, stehen die HSV-Bosse nun erneut vor dieser Grundsatz-Entscheidung. Möchte man per Jung-Transfer einen Liga-Rivalen stärken oder lieber weiterhin (recht unnötig, da wenig Spielzeit) sein Gehalt bis zum Sommer in Höhe von knapp 500.000 Euro zahlen?
Neben Jung zählt auch Lukas Hinterseer zu den Kandidaten, die der HSV gerne im Winter verkaufen möchte. Der Vertrag des österreichischen Mittelstürmers läuft im Sommer 2021 aus. Damit die Rothosen noch ein wenig Geld verdienen, käme somit nur der Verkauf im Januar in Frage. Hinterseer hinkt den Erwartungen in dieser Spielzeit gänzlich hinterher und kam infolgedessen erst in vier Spielen für gerade einmal 29 Minuten Gesamtspielzeit zum Einsatz.
Dank Brexit: Jung-Transfer nach England wohl Geschichte
Am letzten Tag der Sommer-Transferperiode stand Jung übrigens bereits vor einem Wechsel nach England, der angesichts der zu knappen Zeit aber doch scheiterte. Aufgrund des bevorstehenden Brexit dürfte sein Transfer auf die Insel nun allerdings kaum noch möglich sein. Ein Punktesystem mit Faktoren wie etwa der Ligazugehörigkeit, den bisherigen Einsätzen und den Länderspielen regelt strikt, welche Transfers nach England ab Januar über die Bühne gehen.