HSV stoppt Vertragsgespräche mit Trainer Walter

Tim Walter muss sich weiter beweisen
Tim Walter muss sich weiter beweisen / Martin Rose/GettyImages
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Eigentlich wollte der Hamburger SV vorzeitig mit Tim Walter verlängern. Nun sind die Vertragsgespräche mit dem Trainer vorerst auf Eis gelegt worden.


Es war und ist noch immer der Wunsch von Jonas Boldt, seinem Trainer Tim Walter ein neues Vertragsangebot vorzulegen. Der Sportvorstand vertraut ihm, sieht in ihm denjenigen, der den HSV endlich wieder in Liga eins führen kann. Entsprechend sollte ihm das Vertrauen auch gezeigt werden.

Doch liegt die angedachte Vertragsverlängerung vorerst auf Eis.

Walter-Verlängerung auf Eis: Aufsichtsrat will Resultate sehen

Nicht wegen Boldt. Er ist noch immer überzeugt von Walter und möchte über sein derzeit bis zum Saisonende gültiges Arbeitspapier hinaus mit ihm zusammenarbeiten. Sondern wegen des Aufsichtsrates.

Die Verlängerung müsste vom Kontrollgremium abgesegnet werden - Boldt-Vertrauen hin oder her. Und die Zustimmung würde es der Sportbild nach aktuell nicht geben.

Der Hintergrund ist offenbar der durchwachsene Start in die neue Saison, gemessen an den Zielen und Plänen der Hamburger. Nach drei Siegen und zwei Niederlagen steht der Klub auf Rang fünf, mit zurzeit drei Punkten Abstand auf einen direkten Aufstiegsplatz. Sogar die Aufsteiger aus Kaiserslautern sind einen Zähler weiter vorne.

Jonas Boldt, Tim Walter
Gegen Darmstadt musste der HSV eine Niederlage hinnehmen / Martin Rose/GettyImages

Da Walter einen für diese Saison noch laufenden Vertrag hat, sieht der Aufsichtsrat auch keinen Bedarf einer vorzeitigen Entscheidung. Dass sie Walter den Rücken stärken und ein ständiges Thema rund um den Verein ad acta legen könnten, scheint erst einmal keine Rolle zu spielen.

Dem Bericht zufolge muss der Coach erst wieder beständiger liefern, ehe über eine Vertragsunterschrift gesprochen werden kann.

Auch der finanzielle Hintergrund spielt dabei eine Rolle. Eine zwar eher kleine, aber doch auch eine Rolle. Immerhin müsste weiteres Geld eingeplant werden. Und das ist derzeit so knapp, das schon bei Transfers jeder Euro zweimal umgedreht werden muss.

Jansen fordert "eine klare Leistungskultur" - ein Wink mit dem Zaunpfahl

"Die Ausgangssituation ist so gut wie lange nicht. Die Mannschaft konnte gehalten werden, und wir haben uns gezielt mit neuen Spielern verstärkt. Die Transferausgaben und weitere Transfermöglichkeiten sprechen eine klare Sprache in der 2. Liga", lobte Präsident Marcell Jansen.

Dann schob er vielsagend nach: "An diesem Ziel müssen wir uns alle orientieren. Wir brauchen eine klare Leistungskultur, die wir bis zum Schluss der Saison über die Ziellinie bringen."

Eine klare Aufforderung und Ansage, die vor allem an Walter gerichtet sein dürfte. Der fünfte Platz reicht nicht. Für die Klub-Spitze braucht es die Aussicht einer klaren Favoriten-Position um den Aufstieg. Das ist das große Ziel, dem alles untergeordnet werden soll. Zumindest zeitlich gesehen auch die vorzeitige Verlängerung mit Walter.


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