HSV-Sportdirektor Mutzel: "Müssen ausbaden, dass hier jahrelang mit Geld um sich geworfen wurde!"
Von Jannis Bartels
Der Hamburger SV vermeldet in Person von Simon Terodde bereits seinen dritten Transfer in diesem Sommer. Der Zweitligist hat nach wie vor das Ziel, zurück ins deutsche Oberhaus aufzusteigen, muss auf dem Weg dahin jedoch kleinere Brötchen backen als gewohnt - auch weil laut Sportdirektor Michael Mutzel jahrelang missgewirtschaftet wurde.
Satt auf Nicolai Müller, Filip Kostic oder Lewis Holtby hören die bisherigen Neuzugänge des HSV für die kommende Spielzeit auf die Namen Amadou Onana, Klaus Gjasula und Simon Terodde. Anders als in der Vergangenheit wurden für die Neuen an der Elbe zudem keine horrenden Ablösesummen gezahlt - alle drei kamen ablösefrei in die Hansestadt.
Weniger Geld, kleinere Namen
Grund: Der ehemalige Bundesliga-Dino, hat den Wiederaufstieg in die Bundesliga verpasst, damit den Super-GAU perfekt gemacht und muss in Zukunft kleinere Brötchen am Transfermarkt backen. Viel mehr als der Verbleib in der zweiten Liga, wiegt jedoch die jahrelange schlechte finanzielle Führung. Sportdirektor Michael Mutzel kommentierte das derzeitige Geschehen gegenüber dem Magazin 11 Freunde: "Wir müssen ein Stück weit ausbaden, dass hier jahrelang mit Geld um sich geworfen wurde."
Der 40-Jährige arbeitet seit 2018 für den HSV, versucht seitdem dem Verein eine neue Grundordnung zu geben. Allerdings: Mit großen Fischen an der Verkaufstheke dürfe man nicht mehr rechnen - zumindest vorerst: "Ein Spieler, der bis vor kurzem noch ein Kandidat für den HSV gewesen wäre, geht heute eher nach Freiburg oder zu Union – zumindest wenn es um die Bezahlung geht", erklärt Mutzel.
Mutzel will Jugend eine Chance geben
Einzige Alternative ist, sich im eigenen Vereins-Umfeld umzuschauen. Die Jugendabteilung muss intensiver in das Tagesgeschehen der Profis eingebunden werden. Das sieht auch Mutzel so, der betont, man müsse nun "jungen Spielern die Chance geben, auf die nächste Stufe zu kommen."
Terodde hingegen passt mit seinen nunmehr 32 Jahren nicht so wirklich in dieses Profil, machte für die Hamburger jedoch finanzielle Abstriche (Gehalt in Köln: 2,5 Mio. Euro) und ist vom Projekt überzeugt.