HSV-Probleme: Walter bemängelt fehlende Überzeugung - Supporters Club reagiert auf homophobes Banner

Der HSV konnte erneut nicht überzeugen
Der HSV konnte erneut nicht überzeugen / Martin Rose/GettyImages
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Am Ende einer schweren Woche für den HSV stand nicht nur die Pleite gegen Hansa Rostock, sondern auch der Umgang mit einem homophoben Banner in der Fan-Kurve. Der Supporters Club hat darauf nun reagiert.


Sportlich ist der HSV bescheiden in die neue Zweitliga-Saison gestartet. In Braunschweig gab es zum Auftakt zwar einen Sieg, die Leistung gegen den Aufsteiger war allerdings durchwachsen. Nur mit viel Glück nahmen die Rothosen Zählbares mit.

Das Heimspiel am 2. Spieltag gegen Hansa Rostock hatte dann ganz andere, hochemotionale Vorzeichen. Mit Uwe Seeler war drei Tage zuvor der größte Spieler, der jemals die Raute auf der Brust getragen hat, verstorben.

Die Choreo vor dem Spiel würdigte "Uns Uwe" entsprechend. Auf dem Platz tat sich die Walter-Truppe in den folgenden 90 Minuten allerdings erneut sehr schwer. Am Ende musste man sich in letzter Minute Hansa Rostock sogar mit 0:1 geschlagen geben. Im Spiel nach vorne fehlte dem HSV die nötige Durchschlagskraft, in der Defensive zeigte man erneut Schwächen.

Walter bemängelt fehlende Überzeugung

Der HSV-Coach hatte seine Mannschaft nach dem Spiel in Braunschweig noch in Schutz genommen. Nach der Niederlage gegen Hansa wurde er dagegen auch öffentlich deutlich: "Es hat letzte Woche schon etwas nach vorne gefehlt. Es geht darum, seine Leistung auf den Platz zu bringen. Die haben einige heute nicht auf den Platz gebracht. Da hat es an Überzeugung gefehlt." (via Bild)

Walter weiter: "Wir müssen wieder dahin kommen, dass jeder über 100 Prozent raushaut und an seine Leistungsgrenze geht. Da fehlt es, dass die Qualität, die wir eigentlich haben, auf dem Platz sichtbar wird. Die hat man heute in vielen Fällen nicht gesehen. Uns fehlt es vorne an der Präzision, an Bewegung aus dem Achter-, Siebener- und Elfer-Raum. Dass wir da besser hinter die Kette kommen."

HSV-Supporters Club distanziert sich

Der größte Aufreger spielte sich am Sonntagnachmittag im Volkspark allerdings nicht auf dem Rasen ab, sondern auf den Rängen. Einige wenige auf der Nordtribüne hatten offenbar nichts besseres zu tun, als die bewegende Seeler-Choreo zu torpedieren. Unter dem Spruchband für Uwe Seeler war deutlich ein homophobes Banner zu sehen.

Der Klub distanzierte sich nach dem Spiel direkt: "Wir distanzieren uns klar und deutlich von diskriminierenden Inhalten. Diskriminierung hat im Volksparkstadion und beim HSV keinen Platz! Unsere Raute steht für Vielfalt und Diversität."

Und auch die "HSV-Supporters" veröffentlichten ein Statement. "Auf unserer Nordtribüne wurde heute während des Spiels ein homofeindliches Spruchband gezeigt. Homophobie hat in unserem Verein keinen Platz und darf diesen auch auf unserer Tribüne nicht bekommen", heißt es darin. "Leider zeigte uns der heutige Tag, dass wir noch einiges zu tun haben. Wir werden weiter für einen HSV und eine Nordtribüne für alle kämpfen und stehen solidarisch an der Seite aller, die Opfer von diskriminierendem Verhalten werden."

HSV reagiert und will Täter ausfindig machen

Unerwähnt bleibt die Suche nach den Personen, die das Spruchband hochhielten und dafür verantwortlich waren. Dazu hat sich der Verein am Montagnachmittag aber nun geäußert. Der "von Einzelpersonen initiierte und umgesetzte Vorgang" soll "mit aller Konsequenz und Klarheit aufgearbeitet werden", heißt es in einem vom HSV veröffentlichen Statement.

"Trotz unserer vielen Bemühungen und Projekte in der Präventionsarbeit der vergangenen Jahre müssen wir feststellen, dass diskriminierendes Verhalten noch immer möglich ist und wir als HSV weiter mit aller Kraft und Überzeugung für ein Volksparkstadion frei von Diskriminierung einstehen und kämpfen müssen", so Chief Culture & Marketing Officer Cornelius Göbel. 

Anhand des vorhandenen Videomaterials sollen die Personen identifiziert und zu einem "Stadionverbotsgespräch" vorgeladen werden.

Zudem will man weiterhin in den Dialog mit den Fans treten, erklärte Göbel: "Wir sind davon überzeugt, gemeinsam mit der aktiven Fanszene, dem Supporters Club, dem Fanprojekt und allen Stadionbesuchern das Volksparkstadion als einen Ort gelebter Vielfalt und Diversität zu erhalten. Dafür gilt es aber auch, den Zusammenhalt in Form von dialogorientierter Zivilcourage auf der Tribüne und im ganzen Stadion zu zeigen."


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