Paukenschlag beim HSV: Vorstand Wüstefeld tritt zurück!
Von Yannik Möller
Paukenschlag beim Hamburger SV: Vorstands- und Aufsichtsrats-Mitglied Dr. Thomas Wüstefeld hat sich aus dem Verein zurückgezogen.
Unumstritten und bei den Fans total beliebt war Dr. Thomas Wüstefeld nie. Vor etwa einem Jahr kam er zum Hamburger SV, da der Medizinunternehmer Klub-Anteile von Klaus-Michael Kühne gekauft hatte. Dadurch war er auch in den Aufsichtsrat gewählt worden. Später wurde er zudem interimsmäßig in den Vorstand entsandt.
Theoretisch wäre er in diesem Ämtern zumindest noch bis zum Jahreswechsel aktiv gewesen. Stattdessen erklärte er am Mittwochabend, bei einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates, seinen Rückzug aus dem Verein.
Wüstefeld-Rückzug überraschend - Boldt nun in der Verantwortung
Zuletzt hatte es Gerüchte und Vorwürfe gegenüber Wüstefeld gegeben. Dabei ging es um angebliche Täuschungen und Klagen aus der Medizinbranche (via kicker). Bestätigt war in der Richtung bislang zwar nichts, doch entstand Unruhe und weitere Unmut gegenüber dem 53-Jährigen. Marcell Jansen, Vorsitzender des Kontrollgremiums hatte ihn noch verteidigt: "Die Dinge haben ja nichts mit dem HSV zu tun."
Mit dem Austritt von Wüstefeld, der sich beim Zweitligisten vorrangig um die Finanzen gekümmert hat, ist dieses Thema nun keines mehr für den HSV. Aufgrund veränderter Mehrheitsverhältnisse im Rat, von denen der kicker spricht, wäre er aber ohnehin nicht länger als nötig geblieben. Entsprechend steht nun die Frage im Raum, wie es mit Unterstützer Jansen weitergehen könnte.
Durch den Rücktritt steht Jonas Boldt hinsichtlich des sportlichen Bereiches nun vorerst in alleiniger Verantwortung. Dieser Verantwortung sei er sich bewusst. Er werde "in sehr enger Verzahnung mit meinen Kollegen auf der Geschäftsstelle sowie mit dem Aufsichtsrat und insbesondere mit dem Finanzausschuss die anstehenden Aufgaben angehen". Das Verhältnis des Sportvorstands zu Wüstefeld soll schwierig gewesen sein.