Die voraussichtliche Startelf des HSV gegen den SV Sandhausen
Von Guido Müller
Für Kurzentschlossene wäre noch Zeit. Wenige Tage vor dem dritten Heimspiel der Saison hat die Stadt Hamburg dem Hamburger SV erlaubt, im Spiel gegen den SV Sandhausen (Samstag, 20.30 Uhr) knapp 1.600 Zuschauer mehr als bei den letzten Heimspielen (19.550 statt 17.950) im Volksparkstadion zu empfangen. Unabhängig davon, wie viele Stadionbesucher letztlich in die Arena strömen: sie werden wohl folgende Startaufstellung ihrer Lieblinge sehen.
Im Kasten der Norddeutschen wird erneut Daniel Heuer Fernandes stehen. Der Deutsch-Portugiese spielt bislang eine solide bis starke Saison, hatte noch keinen gravierenden Patzer (wenn man vom ersten Pauli-Tor im Stadtderby mal absieht).
Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: Fernandes' Ruhe am Ball verleiht der ganzen defensiven Struktur, durch den Walter-Ball sowieso (gewollt) riskant offen, eine gewisse Grundsicherheit, die man in der vergangenen Spielzeit fast durchweg vermisst hat.
Als Freund der übermäßigen Rotationen hat sich Tim Walter bislang nicht erwiesen. 17 bislang eingesetzte Spieler bedeuten den geringsten Wert aller 18 Zweitligisten. Mit Umstellungen in der Abwehrformation ist somit wohl eher nicht zu rechnen. Auf der linken Seite dürfte Tim Leibold seine gewohnte Position ebenso einnehmen wie rechts Jan Gyamerah.
Ein klein wenig spannend könnte es vielleicht noch in der Innenverteidigung werden. Mario Vuskovic hat in den wenigen Tagen seit seiner Ankunft einen guten Eindruck hinterlassen (wie auch der zweite Last-Minute-Transfer, Tommy Doyle). Walter deutete am Donnerstag bereits an, dass einer der beiden durchaus im Spieltagskader gegen die Sandhäuser stehen könnte.
Dennoch darf man auf dem Platz mit dem Fortbestand des bisherigen Status quo rechnen. Heißt: Kapitän Sebastian Schonlau (der sich bereits als sehr gute Verstärkung erwiesen hat) wird zusammen mit Youngster Jonas David das zentrale Bollwerk bilden.
David stand nach zwei etwas wackligen Auftritten gegen St. Pauli und Darmstadt schon ein wenig in der Kritik, antwortete aber dann im Spiel in Heidenheim mit einer stabilen Vorstellung.
Auch an der Mittelfeldformation wird Walter wohl vorläufig nichts verändern. Den defensiven Part des Sechsers übernimmt somit Walters ehemaliger Schützling bei Holstein Kiel, Jonas Meffert, während Moritz Heyer und Neuzugang Ludovit Reis für die offensiven Akzente sorgen sollen.
Vor allem Heyer tat sich in diese Facette beim Spiel in Heidenheim hervor, hatte aber bei seinen Abschlüssen (Lattentreffer inklusive) Pech.
Für die Pace und die zündenden Ideen im Angriff sollen Bakery Jatta auf dem rechten Flügel und Sonny Kittel auf dem linken Flügel sorgen. Letztgenannter spielte im Testspiel gegen den FC Groningen jedoch zentral, als Zehner, - und konnte in dieser Rolle durchaus überzeugen.
Sollte sein Coach es auch auf Liga-Niveau mit dieser Variante versuchen, könnte Kittels Rolle auf dem Flügel auch durchaus bereits genanntem Leihspieler Tommy Doyle (Manchester City) zukommen, der sich in den wenigen Trainingseinheiten mit seinem neuen Team als starker Flankengeber erwiesen hat.
Als Zielstürmer wird am Samstagabend Robert Glatzel agieren. Drei Tore in sechs Pflichtspielen sind eine durchaus zufriedenstellende Bilanz. Gegen seinen Ex-Klub Heidenheim fehlte dem 27-Jährigen bei seiner guten Chance in der Schlussphase etwas die Abgeklärtheit. Vielleicht holt er dies ja gegen die Mannen von Gerhard Kleppinger morgen nach.