Das Ende der Autonomie? Kühne unterbreitet HSV Mega-Angebot
Von Oscar Nolte
Investor Klaus-Michael Kühne hat seine Finger seit Jahren beim HSV im Spiel. Nun hat der Milliardär dem Verein ein neues Angebot vorgelegt, das quasi einer Komplettübernahme des Vereins gleichkommen würde.
Über die Jahre hat Klaus-Michael Kühne einige Millionen Euro in den HSV gepumpt - im Austausch gegen mehr und mehr Vereinsanteile und Mitspracherecht. Wirklich viel gebracht haben die Investments nicht, die Norddeutschen gurken weiterhin in der 2. Bundesliga herum und haben finanzielle Sorgen.
Kühne bietet dem HSV ein Gesamtpaket über 120 Millionen Euro an
Nun ist Kühne mit einem neuen Angebot vorstellig geworden, um den HSV zu sanieren. Das Paket würde stolze 120 Millionen Euro umfassen und den Verein damit wieder auf stabile wirtschaftliche Beine stellen. Es wäre aber auch nahezu gleichbedeutend mit einer Komplettübernahme Kühnes vom Verein.
Sein Investment knüpft der Mäzen nämlich an insgesamt zehn Bedingungen. Darunter eine Vereinbarung, die Kühne weitere 25,5 Prozent der Anteile des Vereins einbringen würde. Knapp 40 Prozent des Hamburger Sport-Verein würden damit bei Kühne allein liegen.
Zudem umfasst das Angebot eine Bedingung, dass der HSV den Aufsichtsrat künftig mit je zwei Vorständen des HSV und von Kühne besetzen muss. Außerdem eine "unparteiische" Führungsperson, die der HSV und Kühne gemeinsam auswählen.
Mitglieder müssen über Kühnes Angebot abstimmen
Übersetzt heißt das eigentlich nur eines: Kühne bietet Kohle für noch mehr Verantwortung. Wirklich viel zu sagen hätte der HSV im eigenen Haus nicht mehr, sollte er das Angebot annehmen.
Aufgeteilt würde das Investment Kühnes wie folgt: 60-80 Millionen Euro würden in die Kassen des HSV fließen. Weitere 40 Millionen Euro würden dafür aufgewendet werden, das Volksparkstadion für die nächsten zehn Jahre in Uwe-Seeler-Stadion umzubenennen. Traurig, dass die HSV-Ikone nur Wochen nach seinem Ableben zu finanzieller Verhandlungsmasse gemacht wird.
Um den Antrag durchzubringen, fordert Kühne nun die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Der Verkauf weiterer Anteile an Kühne wäre an eine Dreiviertelmehrheit der Mitglieder geknüpft.