120 Millionen-Angebot abgelehnt: Der HSV will die Kühne-Millionen nicht
Von Dominik Hager
Der Hamburger Sportverein hat in den vergangenen Jahren die Rückkehr in die Bundesliga stets knapp verpasst. Dies gefällt natürlich auch Investor Klaus-Michael Kühne nicht sonderlich gut. Der 85-Jährige hat dem Verein zuletzt ein 120-Millionen-Euro-Angebot unterbreitet. Der Vorstand hat das aber nun abgelehnt.
Überauschende Entschediung beim Hamburger SV. Die Nordlichter werden die Offerte von Investor Kühne nicht annehmen. Dieser wollte bis zu 120 Millionen Euro in den Verein stecken, was jedoch auch mehr Macht und deutlich mehr Mitspracherecht, beispielsweise bei der Besetzung des Aufsichtsrats, mit sich gebracht hätte.
Am Montag verkündete der HSV-Aufsichtsratvorsitzende Marcell Jansen, dass man das Angebot nicht annimmt. "Das an uns herangetragene Angebot ist in dieser Form nicht umsetzbar", erklärte er auf der Vereins-Homepage.
Prinzipiell wertet Jansen das Kühne-Angebot jedoch als gutes Zeichen. "Der Vorstoß zeigt einmal mehr, wie sehr Herr Kühne dem HSV weiterhin verbunden ist und eine positive Entwicklung sehen möchte", erklärte der frühere Linksverteidiger. Der Investor verfügt somit weiterhin "nur" über 15,7 Prozent der HSV-Anteile. Der Deal hätte diesen Prozentsatz auf 40 erhöht.
Jansen will Komunikation mit Kühne am Leben halten
Es ist jedoch weiterhin möglich, dass sich Kühne und Jansen über einen anderen Deal einig werden. Der Aufsichtsratvorsitzende kündigte an, sich "selbstverständlich auch direkt und persönlich mit Herrn Kühne zu seinem Angebot auszutauschen". Kommunikation ist für Jansen einer der wichtigsten Faktoren für den Erfolg. "Veränderungsprozesse und Neuausrichtungen sind immer mit einer gewissen Diskussion verbunden. Dieser Weg ist aber alternativlos, wichtig ist der stetige Dialog dazu. Es gilt im Aufsichtsrat und in allen anderen Ebenen, konsequent für den Erfolg des HSV zu arbeiten", forderte er.
Die strategische Ausrichtung ist jedoch ein Mix aus sportlichen Zielen und wirtschaftlicher Stabilität.
"Abseits der sportlichen Ziele sind die wirtschaftliche Stabilisierung und die Transformation wichtige Schritte, die wir als Aufsichtsrat im Hintergrund und mit vollem Einsatz begleiten werden", kündigte er an.
Jansen ist aktuell sehr zufrieden mit der Arbeit beim HSV und insbesondere denen der beiden Bosse Wüstefeld und Boldt. Dies könnte auch ein Grund dafür sein, dass die Hamburger das Geld ausgeschlagen haben und voll auf die Kompetenz der Bosse bauen, die dadurch viel freier und ungebundener agieren können.