HSV möchte ihn wohl zu Geld machen - das Preisschild für Vagnoman

Youngster Josha Vagnoman ist wohl der wertvollste Spieler im HSV-Kader
Youngster Josha Vagnoman ist wohl der wertvollste Spieler im HSV-Kader / Daniel Kopatsch/Getty Images
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Nach mittlerweile drei Jahren in Liga zwei strotzt der Kader des Hamburger SV nicht mehr vor wertvollen Spielern. Momentan sieht es für die Nordlichter erneut nicht sonderlich gut aus, was die Aufstiegshoffnungen betrifft. Folgerichtig droht dem HSV gezwungenermaßen der Verlust eines aussichtsreichen Talents.


Josha Vagnoman ist eindeutig ein Lichtblick in einer bislang sehr durchwachsenen Hamburger Saison. Der 20-jährige Rechtsverteidiger hat den Weg aus der eigenen Jugend zum Leistungsträger geschafft. Zuletzt trat der Abwehrspieler im Rahmen der U21-EM international in Erscheinung, zumal er alle drei Vorrunden-Partien über 90 Minuten bestritt.

HSV will acht Millionen für Vagnoman

Als junger Außenverteidiger ist Vagnoman automatisch ein interessanter Spieler für zahlreiche Erstliga-Klubs. Die Hamburger könnten sich diesen Umstand zunutze machen und sich am 20-Jährigen für Zweitliga-Verhältnisse eine goldene Nase verdienen. Laut Angaben der Bild erhofft sich der HSV eine Einnahme von etwa acht Millionen Euro.

Geld, das die Hamburger dringend brauchen, um andere Problemstellen im Kader zu beheben. Natürlich ist es für den Klub nicht erstrebenswert, die eigenen Talente sofort zu Geld zu machen. Die angespannte sportliche und finanzielle Lage sorgt aber für eine gewisse Alternativlosigkeit.

Vagnoman sieht sich bereit für die erste Liga

Vagnoman scheint zudem den nächsten Schritt machen zu wollen, nachdem dessen Management im Vorjahr noch ein Angebot aus Marseille ausgeschlagen haben soll.

In der vergangenen Saison ist der Rechtsverteidiger jedoch sichtlich gereift. Dem 20-Jährigen gelingt es immer besser, sein Tempo und seine Athletik auszuspielen und schlägt mitunter gefährliche Flanken in den Strafraum. Die Anlagen für einen ordentlichen Erstliga-Profi sind folgerichtig jetzt schon vorhanden, selbst wenn er vor allem im Offensivspiel noch Potenzial nach oben hat.

Wechsel in die Bundesliga wahrscheinlich

Laut dem Bild-Bericht sollen schon mehrere Teams aus der Serie A angefragt haben, während es auch aus England bereits lockere Anfragen gibt. Als wahrscheinlicher gilt demnach aber ein Wechsel in die Bundesliga.

Wer hätte theoretisch Bedarf? 90min checkt ein paar Optionen:

Der Hamburger könnte theoretisch sogar für den FC Bayern eine Option darstellen. Es ist kein Geheimnis, dass die Münchner einen Back-Up für die Rechtsverteidiger-Position suchen. Nachdem Lucas Vázquez wohl in Madrid bleibt und Max Aarons zu teuer ist, gibt es derzeit keinen wirklich heißen Kandidaten. Allerdings ist fraglich, ob Vagnoman tatsächlich das Potenzial für die Bayern besitzt. Die Münchner könnten argumentieren, dass ihnen mit Chris Richards ein ähnlich junger und talentierter Spieler zur Verfügung steht.

Groß ist die Not auch beim Rivalen Borussia Dortmund, zumal Mateu Morey verletzt ist, Lukasz Piszczek den Klub verlässt und Meunier sich als untauglich herausgestellt hat. Allerdings stellt sich auch bei Borussia Dortmund die Frage, ob man nicht nach einer noch größeren Lösung sucht.

Vagnoman hat aber das Glück, dass die Rechtsverteidiger-Position bei extrem vielen Klubs eine Schwachstelle ist. Bei den Frankfurtern ist der derzeit gesetzte Erik Durm auch ein Spieler, den das Abwehr-Talent ersetzen kann. Fraglich ist nur, ob er sich für die offensivere Rechtsverteidiger-Rolle bei den Hessen wirklich eignet.

Eine weitere Option wäre Bayer 04 Leverkusen. Unklar ist die Zukunft von Santiago Arias, der die Problemposition eigentlich lösen sollte. Der Kolumbianer konnte verletzungsbedingt jedoch nur eine Partie absolvieren. Die Kaufpflicht tritt erst bei zehn Einsätzen in Kraft. Im Winter kam zudem der 20-jährige Jeremie Frimpong, der sich bislang aber auch nicht durchsetzen konnte. Bayer 04 Leverkusen ist bekanntlich eine gute Anlaufstelle für junge deutsche Spieler. Warum also nicht auch für Vagnoman?

Wechselt Vagnoman in die Hauptstadt?

Allerdings wäre es für Vagnoman durchaus eine Option, nicht sofort zu einem Bundesliga-Spitzenklub zu wechseln. Gute Chancen auf einen Stammplatz hätte er beispielsweise bei Hertha BSC. Während Peter Pekarik langfristig keine Zukunft mehr hat, entspricht der Neuzugang Deyovaisio Zeefuik bislang nicht den Erwartungen. Ein neuer Spieler wäre folgerichtig auch für den Hauptstadt-Klub und Fredi Bobic eine Option.

Es ist klar zu erkennen, dass sich weder der HSV noch Vagnoman selbst Sorgen machen müssen, dass kein geeigneter Abnehmer um die Ecke kommt. Die Ablöseforderung von acht Millionen Euro erscheint auch durchaus als realistisch.