HSV: Neuzugang Gjasula riskiert für Länderspiel-Trip sogar den Saisonauftakt!

Blickt einem risikobehafteten Trip nach Belarus entgegen: Klaus Gjasula
Blickt einem risikobehafteten Trip nach Belarus entgegen: Klaus Gjasula / DeFodi Images/Getty Images
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Es steht fest: HSV-Neuzugang Klaus Gjasula wird mit der albanischen Nationalmannschaft die Länderspiele in Weißrussland (Belarus) und zuhause gegen Litauen (am 4. und 7. September) bestreiten. Der HSV hofft dabei ganz besonders, dass der Spieler gesund wiederkommt.

Belarus hat Covid-Problematik nicht unter Kontrolle

Und die Befürchtung um das körperliche Wohlergehen des 30-jährigen Neuzugangs bezieht sich dabei nicht so sehr auf das immer inhärente Risiko einer "klassischen" Fußballer-Verletzung - sondern auf das die Welt in Atem haltende Virus namens Covid19. Das hat sich nämlich im kleinen Belarus, auch ob der völligen Unfähigkeit des dort regierenden Despoten Alexander Lukaschenko, in den letzten Monaten prächtig vermehrt. Mit offiziell gut 72.000 registrierten Infizierten liegt das Land auf Platz 41 im weltweiten Corona-Ranking (Quelle: worldometers.info). Das ist etwas weniger als ein Drittel der hierzulande bestätigten Fälle - doch das kleine Land zwischen Polen, Russland und der Ukraine hat nur ein Neuntel der Einwohnerzahl von Deutschland.

Politische Spannungen im Land kommen obendrauf!

Kein Wunder also, dass Vereine (wie in diesem Fall der HSV) nur zähneknirschend zusehen, wie ihre Spieler aufgrund von Länderspielabstellungen in derartige Regionen reisen müssen. Und das ist ja auch nur die gesundheitliche Komponente. Auch politisch gleicht das Land seit Wochen immer mehr einem Pulverfass, das jederzeit explodieren kann. Doch gegen von der FIFA autorisierte Abstellungen zwecks Bestreitung von Länderspielen haben die Klubs keine rechtliche Handhabe - und müssten bei Zuwiderhandlung mit empfindlichen Strafen rechnen.

Gjasula und der albanische Nationalstolz

Darauf will sich der HSV natürlich auch nicht einlassen. Und dann war da ja auch noch das flammende Plädoyer des Spielers selbst, der erst im vergangenen Jahr (und mit immerhin schon 29 Lebensjahren auf dem Buckel) sein Debüt für sein Heimatland gegeben hat. Mergim Mavray, ein Landsmann Gjasulas (und ebenfalls früherer HSV-Profi) erklärt die Liebe zur albanischen Heimat gegenüber der Bild-Zeitung: "Unsere Geschichte ist von Kriegen und Kommunismus geplagt. Wir konnten unseren Patriotismus nie richtig ausleben. Nun ist die Nationalmannschaft durch einige Erfolge in einen positiven Fokus gerückt. Es ist einfach ein tolles Gefühl und wir sind unfassbar stolz, für unser Land zu spielen."

Im schlimmsten Fall droht Gjasulas Ausfall beim Pflichtspielauftakt

Nachvollziehbare Gefühle. Die aber beim HSV auf eher gemischte stoßen. Klar ist: durch die Länderspielreise wird Gjasula beim letzten Testspiel vor dem Pflichtspielstart (am Samstag gegen Hertha BSC) fehlen. Und wenn es ganz dumm läuft, muss Gjasula nach seiner Rückkehr in die Hansestadt auch noch in Quarantäne. Und würde somit den Auftakt in die neue Saison verpassen.