Also doch: HSV trennt sich von Mutzel
Von Daniel Holfelder
Nachdem HSV-Sportdirektor Michael Mutzel nach dem Ende der abgelaufenen Saison bereits in seinem Kompetenzbereich beschnitten worden war, hat sich der ehemalige Bundesliga-Dino nun endgültig von Mutzel getrennt.
"Das Vertrauensverhältnis war zerstört", hatte Sportvorstand Jonas Boldt am Ende der vergangenen Saison erklärt und seinen Sportdirektor öffentlich angezählt. Mutzel hatte fortan keinen Kontakt mehr zur Mannschaft, wie es eigentlich seinem Aufgabenprofil entspricht und entsprach, sondern sollte sich ausschließlich um die Kaderplanung kümmern. "Er hat seine Qualitäten. Wenn er diese Rolle annimmt, kann es funktionieren", so Boldt damals.
Nun, wenige Monate später, ist Mutzel komplett freigestellt worden.
"Der HSV hat Michael Mutzel mit sofortiger Wirkung von allen Tätigkeiten freigestellt. Der Vertrag des Sportdirektors, über dessen zukünftige Rolle keine Einigkeit herrschte, endet am 30.6.2023", heißt es im Statement der Rothosen.
Mutzel hatte sich seit seiner Degradierung nie öffentlich geäußert, sondern sich stattdessen professionell um die Kaderplanung gekümmert und die wichtigen Transfers von Matheo Raab, Filip Bilbija, Laszlo Benes und Ransford Königsdörffer vorangetrieben. Nun, da die Personalplanungen für die kommende Spielzeit weitgehend abgeschlossen sind, will der HSV auf dem Sportdirektor-Posten wohl für einen Neuanfang sorgen.
Allerdings, so der kicker, gibt es in der HSV-Führungsetage durchaus Stimmen, die den Umgang mit Mutzel kritisch sehen. Sowohl Aufsichtsratschef Marcell Jansen als auch Vorstand Thomas Wüstefeld gelten als Fürsprecher Mutzels, dessen Nachfolge womöglich intern geregelt wird. Chefscout Claus Costa, den Boldt aus Leverkusen kannte und 2019 an die Elbe holte, war im Trainingslager in Österreich weitaus präsenter als gewöhnlich und wird vom kicker als Mutzel-Nachfolger gehandelt.
Folge 90min auf Instagram, Twitter und YouTube:
Instagram: @90min_de
Twitter: @90min_DE
YouTube: 90min DE