Kühnes XXL-Angebot: Diese Bedingungen müsste der HSV erfüllen
Von Yannik Möller
Dem Hamburger SV liegt das Angebot zur großflächigen finanziellen Unterstützung von Klaus-Michael Kühne vor. Allerdings hat er zugleich auch einige Bedingungen aufgestellt, die für das XXL-Paket erreicht werden müssten.
Der HSV und Klaus-Michael Kühne. Beide kennen sich bereits durch die vorige Zusammenarbeit. Da der Zweitligist bei den insbesondere für diese Saison großen Zielen (finanziell) am Schwächeln ist, möchte der Logistik-Milliardär dem Klub erneut unter die Arme greifen.
Die zwei wichtigsten Details dieses Angebots, von dem am Donnerstag erstmals berichtet wurde: Der Verein wird mit etwa 120 Millionen Euro unterstützt. Dazu könnte das Volksparkstadion für die nächsten zehn Jahre in 'Uwe-Seeler-Stadion' umbenannt werden.
Auf den ersten Blick klingt das nach einer für die Hamburger wichtigen Unterstützung. Immerhin braucht es eine finanziell Entlastung. Sowohl für die Stadion-Sanierung, als auch den Abbau von Verbindlichkeiten sowie für das sportliche Tagesgeschäft - etwa bei Transfers.
Kühne bietet 120 Mio. Euro - und fordert weitreichende Bedingungen
Allerdings gibt es auch eine andere Seite der Medaille: Kühne knüpft dieses Angebot an verschiedene, teils sehr stark in die Klub-Strukturen eingreifende Bedingungen.
Laut Bild ein Teil davon: Der HSV und die 'Kühne Holding AG' würden einen ständigen Arbeitsausschuss bilden. Dieser wäre führend für die Entwicklung der HSV Fußball AG verantwortlich. Im sportlichen, finanziellen und strukturellen Sinn. Im Ausschuss würde auch die Besetzung der Gremien festgelegt. Bei Unklarheiten, so wäre es angedacht, gibt es einen neutralen Vermittler.
Damit würde sich der Verein einen Teil seiner Autonomie nehmen lassen, um die Hilfen zu bekommen. Dass Kühne mit einem solch großen Investment aber auch mehr Kontrolle über den Umgang mit dem Geld haben möchte, ist die wohl auch durchaus verständliche andere Seite.
Doch damit nicht genug. Ein sogenanntes 'Strategie- und Strukturgutachten' würde in Kraft gesetzt, um die sportlichen Bereiche des HSV zu analysieren. Am Ergebnis dieses Gutachtens würde sich auch die Vorstandsstruktur orientieren müssen. Klub und Kühne würden je zwei Vertreter stellen, dazu auch hier eine neutrale Person "mit sportliche Fachkompetenz", wie es die Bild beschreibt.
Sollten diese Grundlagen gegeben sein, würde es die Unterstützung geben. Doch auch die 120 Millionen Euro gäbe es dann nicht einfach zur freien Verfügung.
Eine zu erwartende Aufteilung: 25 Millionen Euro für die notwendige Modernisierung des Stadions. 20 Millionen Euro für den Abbau von Schulden, weitere 20 Millionen Euro für das sportliche Tagesgeschäft - etwa für das Transfer-Budget.
Die restlichen 60 bis 80 Millionen Euro - je nach Aufteilung - wären dann für die HSV Fußball AG als solche vorgesehen. Doch dafür müsste es eine Neuaufteilung der Anteile an der AG geben: Die Hamburger bekämen 50,1 Prozent, Kühne mit seiner Holding 39,9 Prozent und weitere Gesellschafter bekämen die restlichen zehn Prozent.
Ein wichtiger Aspekt: Diesen neuen Verhältnissen an der AG müsste eine Mitgliederversammlung zustimmen. Alles andere als eine kleine Hürde.
Insgesamt würde Kühne für die Mittel in dieser Gesamthöhe sorgen. Sollten andere Sponsoren dahingehend einsteigen wollen, bliebe die Höhe gleich, da er selbst weniger investieren würde.
Ein weitreichendes Paket, das eine hohe Summe für den HSV bereithalten, aber auch an diverse Bedingungen knüpfen würde. Es wird spannend zu sehen sein, wie der Verein und die Führungsetage auf das Angebot reagieren werden.