Kühne-Deal mit HSV könnte noch klappen: "Abwartend bis positive" Reaktionen

Fans des Hamburger SV
Fans des Hamburger SV / Martin Rose/GettyImages
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Klaus-Michael Kühne lässt beim Hamburger SV nicht locker und setzt mit einem zweiten Angebot nach. Intern scheint sich der Klub langsam aber sicher mit den Rahmenbedingungen anzufreunden.


So voreilig, holprig und einnehmen der erste Vorstoß von Klaus-Michael Kühne vor rund zwei Wochen auch war, so überlegt und bedacht scheint sein derzeitiges Vorgehen zu sein.

Das erste Hilfs-Angebot an den HSV, das rund 120 Millionen Euro umfasste, musste das Präsidium ablehnen. "Das Angebot ist in dieser Form nicht umsetzbar", erklärte Marcell Jansen. Damit meinte er die Rahmenbedingungen. Mit dem Geld wären einige interne Veränderungen angegangen worden, die der Verein nicht vom Geldgeber abhängig machen wollte.

Am Montag legte Kühne nach (90min berichtete). In einer Mitteilung betonte die 'Kühne Holding AG', es gehe keineswegs darum, "im Rahmen einer weiteren Zusammenarbeit auf die Geschicke der HSV Fußball AG Einfluss zu nehmen oder gar 'Macht auszuüben'". Es handele sich "ausschließlich" um "eine maßgebliche Unterstützung zur Herstellung gesunder finanzieller Verhältnisse".

Kühne weicht Forderungen etwas auf - HSV reagiert positiv

So rückt der Milliardär zwar von einigen Forderungen ab, doch schaltet er sich bei Fragen rund um die finanzielle Situation ein. So hieß es etwa: "Die Kühne Holding AG rät von der Aufnahme weiteren Fremdkapitals ab, da damit die Verschuldung weiter ansteigen und die Erreichung finanzieller Stabilität in noch weitere Ferne gerückt würde." Eine klare Absage gegenüber den Gedankenspielen von Vorstand Dr. Thomas Wüstefeld.

Laut Bild sind die Reaktionen im Präsidium auf die erneute Stellungnahme seitens Kühne "abwartend bis positiv". Anscheinend gibt es tatsächlich die theoretische Möglichkeit, sich im Rahmen der erhofften Hilfe für den Zweitligisten näher zu kommen.

Denn beiden Parteien ist klar: Eine Zusammenarbeit unter den zunächst geäußerten Bedingungen wird es nicht geben. Das weiß der Hamburger SV ebenso wie Kühne.

Klaus-Michael Kühne
Klaus-Michael Kühne / Photo by Martin Rose/Bongarts/Getty Images

Dem Bericht zufolge beschäftigt sich derzeit eine Arbeitsgruppe mit den Eventualitäten, die notwendig wären, sollte ein größerer Kühne-Einstieg angedacht sein. Dazu soll auch der Schatzmeister der 'e.V.-Abteilung' Michael Papenfuß gehören.

Intern wird dahingehend ein Modell als Kommanditgesellschaft auf Aktien diskutiert. Es würde dem Klub den Verkauf weiterer Anteile erlauben, ohne zugleich weitreichende Befugnisse abgeben zu müssen. So ähnlich hat auch Hertha BSC beim Einstieg von Lars Windhorst gehandelt.

Da für Kühne ein gewisses Mitspracherecht wichtig ist, was er in Form einer KGaA aber kaum hätte, wird es noch spannend bleiben. Bei einem anvisierten Treffen dürften die groben Richtlinien für etwaige, weitere Gespräche festgelegt werden.


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