Die T-Frage beim Hamburger SV wartet immer noch auf Antwort

Will den Klub angeblich verlassen: Julian Pollersbeck
Will den Klub angeblich verlassen: Julian Pollersbeck / DeFodi Images/Getty Images
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So ganz allmählich drängt sie, die Frage nach der Nummer eins im Tor des Hamburger SV. Der zum Schlussspurt der vergangenen Saison aus der Versenkung geholte Julian Pollersbeck soll einem Bericht des Hamburger Abendblattes zufolge weiterhin nach einer Luftveränderung streben.

Was bedeutet, dass man an der Loyalität des nominell als Stammtorwart agierenden Pollersbeck zumindest Zweifel haben darf. Zumal nach dieser Vorgeschichte, in deren Verlauf der U21-Europameister von 2017 (im selben Sommer kam Pollersbeck zum HSV) sich bisweilen sogar in die zweite Mannschaft der Hamburger degradiert sah.

Mittlerweile sollen auch schon erste Angebote auf der HSV-Geschäftsstelle eingetroffen sein. Eine Spur führt dabei zu Union Berlin, die bekanntlich Rafal Gikiewicz an den Liga-Konkurrenten FC Augsburg abgegeben haben. Konkrete Verhandlungen sind aber wohl noch nicht geführt wurden.

Thioune und Heuer Fernandes haben sich schon ausgetauscht

Hatte bereits ein Gespräch mit Neu-Trainer Thioune: Daniel Heuer Fernandes
Hatte bereits ein Gespräch mit Neu-Trainer Thioune: Daniel Heuer Fernandes / TF-Images/Getty Images

Gleichzeitig soll der neue HSV-Trainer Daniel Thioune bereits das Gespräch mit Daniel Heuer Fernandes gesucht haben. Über die Inhalte dieses Dialogs ist bislang nichts bekannt geworden.

So oder so: Sollte Pollersbeck tatsächlich in diesem Sommer verkauft werden, muss der HSV sowieso tätig werden. Entweder um eine Nummer zwei zu holen, die sich hinter Daniel Heuer Fernandes einreiht - oder um eine neue Nummer eins zu präsentieren. In diesem Fall hätte das Gespräch zwischen Thioune und Heuer Fernandes wohl klären sollen, ob der Deutsch-Portugiese bereit wäre, in der kommenden Saison die Rolle des Ersatztorwarts anzunehmen.

Was passiert mit Tom Mickel?

In der HSV-Kabine sehr beliebt: Tom Mickel
In der HSV-Kabine sehr beliebt: Tom Mickel / TF-Images/Getty Images

Und dann wäre ja auch noch der dritte Torwart der Hamburger im Spiel. Tom Mickels Vertrag läuft ebenfalls im kommenden Jahr aus. Sportlich sowohl hinter Pollersbeck als auch hinter Heuer Fernandes einzuordnen, bringt Mickel vor allem soziale Skills in die Kabine ein. Der gebürtige Sachse, seit 2016 an der Elbe, lebt die Identifikation mit dem Klub wie kaum ein anderer im Kader der Rothosen.

Mehrere Szenarien möglich

Stand heute sind mehrere Szenarien denkbar:
1) Pollersbeck bleibt (mangels zufrieden stellender Angebote) und verlängert beim HSV, und Heuer Fernandes schlüpft in die Rolle des Herausforderers.
2) Pollersbeck geht und eine neue Nummer eins wird geholt. Auch hier müsste sich Heuer Fernandes hinten anstellen.
3) Pollersbeck geht und man plant nun doch wieder mit Heuer Fernandes als erstem Torwart und holt eine solide Nummer zwei als Back-up. Ausgeschlossen scheint wohl, dass der HSV mit Pollersbeck in dessen letztes Vertragsjahr geht. Die Alternative heißt: verlängern - oder verkaufen!

Prognosen, welche der möglichen Konstellationen am Ende eintrifft, verbieten sich zu diesem frühen Zeitpunkt der Transferaktvitäten. Vieles wird auch davon abhängen, ob überhaupt akzeptable Angebote für Pollersbeck eintreffen.