HSV droht Verlustgeschäft mit Kiew-Spielen! Finanz-Boss reagiert
Von Jan Kupitz
In der vergangenen Saison konnte sich der Hamburger SV über hübsche Mehreinnahmen freuen: Weil Shakhtar Donezk für seine Champions-League-Heimspiele in den Volkspark zog, kassierte der HSV als Inhaber des Stadions rund 1,4 Millionen Euro, wie das Hamburger Abendblatt berichtete.
Für die neue Spielzeit hat sich Shakhtar jedoch für die Schalker Veltins-Arena als Ausweich-Heimspielstätte entschieden. Der HSV wiederum konnte Dynamo Kiew für sein Stadion gewinnen - im Vergleich zur Vorsaison gibt es aber einen gewaltigen Unterschied: Kiew ist "nur" in der Europa League vertreten, die Gegner sind kaum attraktiv.
Laut Bild-Angaben werden für das erste Kiew-Heimspiel nur 8.000 bis 9.000 Zuschauer im Volkspark erwartet, und das, obwohl mit Lazio Rom ein vermeintlich prominenter Gegner zu Besuch ist. Zumindest deutlich namhafter als die drei Teams, die anschließend noch kommen: Ferencvaros Budapest, Viktoria Pilsen und Rigas FS. Wie viele Fans dann wohl, noch dazu zur kalten Jahreszeit, den Weg ins Stadion finden?
Das Boulevardblatt führt aus, dass der HSV in diesem Jahr - anders als bei Shakhtar - keine üppigen Einnahmen erwarten darf. Im Gegenteil. Auf eine fixe Stadionmiete sei verzichtet worden, der Verkauf der Eintrittskarten werde ebenfalls nicht viel abwerfen: Der Heimspiel-Viererpack war bereits für 49 Euro zu erwerben.
Da andererseits Kosten wie der Ordnungs- oder Reinigungsdienst anfallen, droht sogar ein Minusgeschäft. Für den HSV jedoch nicht schlimm, da es wichtigere Sachen als Geld gebe. "Die Ukraine geht in den dritten Kriegswinter. Das darf niemals zur Normalität werden. Und ebenso darf die Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen. Es geht um Haltung, darum senden wir ein klares Zeichen der Unterstützung aus Hamburg und dem Volksparkstadion", teilte Finanz-Vorstand Eric Huwer der Bild mit. "Wir sehen den tieferen Wert darin, weiterhin das Bewusstsein für diesen schmerzvollen Krieg zu schärfen und unseren Beitrag zu leisten - auch wenn es für uns in diesem Fall wirtschaftlich wenig attraktiv erscheint."