HSV: Diese Woche geht's um alles - Die finanzielle Basis ist gesichert
Von Marcel Stummeyer
Jetzt gilt's: Die Wochen der Entscheidung stehen für den Hamburger SV bevor. Nicht nur sportlich, sondern auch finanziell, denn ein Aufstieg würde dem HSV wichtige 30 Millionen Euro mehr im Jahr bescheren. Finanziell abgesichert sind die Hanseaten laut der SportBild vorerst und auch die Bindung der vielversprechenden Talente läuft auf Hochtouren - nun ist die Leistung auf dem Rasen entscheidend, besonders die nächsten 8 Tage.
Ernüchternd waren die Blicke des HSV-Teams nach dem Last-Minute-Ausgleich in Fürth. Schon wieder kein Sieg auf fremdem Rasen. Von den letzten zwölf Spielen in der Fremde konnten die Rothosen nur in Bochum gewinnen. Gerade jetzt, in der entscheidenden Phase muss der HSV auch endlich auswärts gefährlich werden, denn: nächste Woche geht es zum VfB Stuttgart, dem momentan größten Konkurrenten der Hamburger um den direkten Aufstieg - ein Sieg ist Pflicht!
Und auch kommenden Sonntag wartet ein Kracher auf die Hanseaten, denn der Tabellenführer aus Bielefeld kommt in den Volkspark - zwei richtungsweisende Partien.
Auswärtsfluch muss beendet werden
Auswärts sieht es für die Hamburger momentan alles andere als rosig aus. Zu oft teilte man sich die Punkte am Ende mit dem Gegner, wie auch vergangenen Sonntag in Fürth. Dem HSV ging in den letzten Minuten der Begegnung sichtlich die Flatter. Anstatt das Spiel mit dem 3:1 vorzuentscheiden, legten sich die Rothosen in der letzten Sekunde ein Ei ins Nest und konnten erneut nicht die Maximalausbeute mit zurück in die Hansestadt nehmen.
Berichten der SportBild zu Folge spiegelt sich die Auswärtsschwäche des HSV auch in den nackten Zahlen wieder. In allen Bereichen unterscheiden sich die Leistungsdaten drastisch von denen aus Heimspielen. Ein Blick auf die Statistiken lässt Böses erahnen: Laufleistung (116,5 km zu 117,9 km), gewonnene Zweikämpfe (50,7% zu 53,5%), Großchancenverwertung (37% zu 64%) und vor allem Gegentore (21 zu 9) - würde der HSV nur auswärts spielen, dann würde der Verein mitten im Abstiegskampf stecken.
Aufstieg würde Etat enorm steigern - Finanzen sind mittelfristig abgesichert
Ein Aufstieg würde dem Hamburger Sport-Verein zusätzliche Einnahmen von rund 30 Millionen Euro im Jahr bescheren - eine enorme Summe, die für einen Klub in der Größenordnung des HSV überlebenswichtig werden kann.
Um die Mission-Aufstieg erfolgreich abschließen zu können, muss sich Trainer Dieter Hecking jedoch etwas einfallen lassen. Denn: Seine Taktiken sind zu einfach zu durchschauen. Oft sieht man, dass sich die Gegner der Hamburger leicht auf die Spielweise des HSV einstellen können und den Rothosen somit wenige Möglichkeiten bieten, gefährlich zu werden. Zu einfach wurden einige Punkte in der Saison verschenkt, die am Ende entscheidend werden könnten.
Die Liquidität des HSV ist erfreulicher Weise mittelfristig gesichert. Durch ein erstellten Festgeld-Konto, das vor allem durch das Geld aus der letzten DFB-Pokal Saison und den Verkauf von Douglas Santos gefüllt ist, stehen den Hamburgern rund 20 Millionen Euro zur Verfügung, die im Sommer in Verstärkungen investiert werden könnte - ligaunabhängig. Vor allem aber können durch dieses Festgeldkonto die Einbußen aus der Corona-Pause aufgefangen und Gehälter gesichert werden.
Talente ebnen Weg für die Zukunft
Extrem wichtig für den HSV ist zudem, dass die Top-Talente des Klubs gehalten werden können. Die Verträge von Josha Vagnoman (19), der auch in Fürth nach langer Verletzung einen guten Auftritt hinlegte und Aaron Opoku (21), der momentan an Hansa Rostock ausgeliehen ist, wurden langfristig verlängert. Besonders hinter Vagnoman seien viele europäische Topklubs hinterher gewesen - erfreulich für den HSV, dass sich der Rechtsverteidiger dennoch für einen Verbleib an der Elbe entschied.
Auch der Kontakt von Jonas David soll ausgeweitet werden. Der U20-Nationalspieler, der bei den Würzburger Kickers Spielpraxis sammeln soll, hat ein Vertragsangebot bis 2024 vorliegen, das zeitnah unterzeichnet werden soll. Damit wird zumindest in Sachen Jugendarbeit ein wichtiges Zeichen an der Elbe gesetzt.