HSV Aufstellung: Die voraussichtliche Startelf gegen Hannover 96

Muss auf die erste Krise in seiner Amtszeit Antworten finden: Daniel Thioune
Muss auf die erste Krise in seiner Amtszeit Antworten finden: Daniel Thioune / DeFodi Images/Getty Images
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Am Samstag steht das Krisen-Duell in der Zweiten Liga an. Die für einige vielleicht überraschend wirkende Bezeichnung der Partie zwischen den beiden HSVs hat durchaus ihre Berechtigung. Denn im gesamten Monat November konnten beide Teams kein einziges Spiel siegreich gestalten. Um diesen Trend endlich aufzuhalten, könnte Hamburgs Trainer Daniel Thioune folgende Elf auf den Rasen schicken.

Schon im Tor gibt es erste kleine Fragezeichen. Doch wirklich wahrscheinlich erscheint ein Wechsel im Kasten der Hanseaten eher nicht. Zwar muss sich Sven Ulreich den Großteil der Schuld am grotesken Gegentreffer in der Nachspielzeit beim 1. FC Heidenheim ankreiden lassen - und auch die Kritik einstecken, dass er spielerisch unsicherer als sein Vorgänger im HSV-Tor, Daniel Heuer Fernandes, wirkt.

Doch gerade auf einer so neuralgischen Position wie der des Torwarts können aus Aktionismus heraus getroffene Entscheidungen langfristig noch schädlicher für das Gesamtkonstrukt sein. Auch die Wortwahl der sportlichen Führung der Hamburger in den vergangenen Tagen lässt kaum Zweifel daran, dass Ulreich wieder zwischen den Pfosten steht.

Nicht weniger interessant wird es sein, zu beobachten, ob sich die als Hauptverantwortliche für die seit vier Wochen andauernde Spiel- und Ergebniskrise ausgemachten Spieler endlich eine Reaktion zeigen. Das betrifft in der Defensive der Hanseaten vor allem einen Tim Leibold, der im Vergleich zur letzten Saison nicht wiederzuerkennen ist. Leider im negativen Sinn.

Flankenläufe oder gar Vorlagen, die zu Toren führen, wie man sie in der letzten Spielzeit zahlreich angeboten bekommen hat, sind in der neuen Spielzeit noch nicht von ihm zu sehen gewesen. Wohl aber, dass ihm seinerseits die gegnerischen Stürmer immer öfter davonlaufen.

Auch Jan Gyamerah hatte zuletzt einige eher schwache Auftritte, nachdem er noch in den ersten fünf Spielen regelmäßig zu den Besten seines Teams gehörte.

Auch aufgrund fehlender personeller Alternativen werden beide gegen die Niedersachsen wieder dabei sein. Zwar musste Gyamerah am gestrigen Donnerstag das Training vorzeitig beenden, soll aber am Freitag wieder einsteigen.

In der Innenverteidigung verdiente sich beim katastrophalen Kick der Hamburger nach der 2:0-Führung eigentlich nur Stephan Ambrosius ein paar Meriten. Wobei auch er bei den beiden Heidenheimer Toren in der ersten Halbzeit am kollektiven Mittagsschlaf seiner Kollegen teilnahm. Dennoch: in puncto Einsatzwille und Zweikampfhärte geht Ambrosius in den letzten Wochen als leuchtendes Beispiel voran.

Den Willen mag man seinem Kollegen Toni Leistner auch gar nicht absprechen. Gegen Heidenheim gelang dem Neuzugang zudem sein erstes Tor für den HSV. Doch vieles sieht bei dem gebürtigen Dresdner etwas plump und staksig aus. Darüber können auch ein paar gewonnene Luftduelle nicht hinwegtäuschen.

Um so schöner, dass Thioune - zumindest perspektivisch - bald wieder mehr Optionen haben wird. Der Holländer Rick van Drongelen nahm in dieser Woche erstmals seit seiner schweren Knieverletzung wieder am Mannschaftstraining teil. Die Rekonvaleszenz schreitet schneller als erwartet voran. Doch für Einsätze noch in diesem Jahr dürfte es wohl nicht mehr reichen.

Fragezeichen im Mittelfeld

Im Mittelfeld muss beim HSV mehr Körperlichkeit rein. Wie die jeweiligen Gegner bisweilen durch simple Passstafetten sich fast ungestört durch die Zentrale der Hamburger kombinieren können, ist eines Aufstiegsaspiranten unwürdig. Allein Amadou Onana vermag hie und mal dazwischen zu hauen, allerdings dabei auch immer am Rand der Gelben Karte (oder schlimmeres) wandelnd.

Dem Belgier einen körperlich ähnlich starken Spieler zur Seite zu stellen, der aber gleichzeitig auch das Angriffsspiel ankurbeln kann, wäre wünschenswert. Ist aber mit dem aktuellen Kader nicht möglich. Also muss Thioune Kompromisse schließen, und die Künstler (Hunt, Dudziak oder Kittel) aufstellen. Im Wissen dass von dieser Seite her kaum mit Körperlichkeit und Robustheit zu rechnen ist. Oder aber der Coach verzichtet - zumindest teilweise - auf die feine Klinge, und stellt mit Gjsalua einen eher rustikal operierenden Mann in die defensive Schaltstation.

Im Angriff erhielt in Heidenheim Sorgenkind Bobby Wood erneut eine Bewährungsprobe. Somit hat der US-Amerikaner in dieser allmählich auslaufenden Anfangsphase der Saison schon mehr Chancen zur Rehabilitierung bekommen, als in der kompletten letzten Spielzeit unter Dieter Hecking. Der Haken dabei: Wood hat bei keinem seiner Kurzeinsätze überzeugende Argumente für sich sammeln können.

Jetzt könnte also der ideale Zeitpunkt sein, es mal mit einer anderen Variante zu probieren. Vielleicht sind Lukas Hinterseer und Simon Terodde ja doch nicht so unvereinbar, wie vielfach behauptet wurde. Eine so vorher noch nicht gesehene Doppelspitze aus diesen beiden, unterstützt von Manuel Wintzheimer, könnte auch den Gegner in Verwirrung bringen.

Die mögliche Startformation des Hamburger SV gegen Hannover 96:

Versucht es Thioune mal mit zwei Mittelstürmern?
Versucht es Thioune mal mit zwei Mittelstürmern? /