HSV-Aufstellung: Die voraussichtliche Startelf gegen den Karlsruher SC

mit welcher Aufstellung könnte der HSV in Karlsruhe starten?
mit welcher Aufstellung könnte der HSV in Karlsruhe starten? / Oliver Hardt/Getty Images
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Zum Abschluss des Fußballjahres 2020 trifft der Hamburger Sport-Verein am Montag auswärts auf den Karlsruher SC. Trainer Daniel Thioune rechnet in Anbetracht der schwierigen Platzverhältnisse im Wildparkstadion mit einem "Kampfspiel". Außerdem wird sich die HSV-Defensive mit einem der besten Stürmer der 2. Bundesliga auseinandersetzen müssen. Ein wichtiger Stützpfeiler der Rothosen-Abwehr wird allerdings ausfallen.

Das Fußballjahr 2020 - nicht nur durch Corona mal wieder ein turbulentes Jahr für den Hamburger SV. Sportlich suchen die Rothosen weiter nach dem roten Faden. Nach nun zwei Siegen in Folge befindet sich das Team von Daniel Thioune auf einem aufsteigenden Ast. Der 4:0-Sieg gegen den SV Sandhausen offenbarte trotz des klaren Ergebnisses jedoch eine Menge Verbesserungspotenzial im spielerischen Bereich.

Der KSC belegt momentan den 14. Tabellenplatz mit 16 Punkten. Am vergangenen Donnerstag kassierten die Badener eine 1:4-Niederlage gegen Erzgebirge Aue.
Für besondere Gefahr sorgt bei den Karlsruhern ein Mann: Philipp Hofmann. Der 27-jährige Stürmer konnte in der laufenden Saison neun Scorerpunkte in zehn Spielen sammeln. Der 1,95-Hüne sorgt im Sturmzentrum für permanente Gefahr. Schon im Sommer war der HSV am großgewachsenen Angreifer interessiert, nun scheinen die Gerüchte wieder aufzukochen - Hofmann ist eine heiße Personalie für die Rothosen.

nicht nur auf dem Feld eine heiße Personalie in Hamburg - Philipp Hofmann
nicht nur auf dem Feld eine heiße Personalie in Hamburg - Philipp Hofmann / Matthias Hangst/Getty Images

Auch auf der Pressekonferenz vor dem Spiel hob HSV-Trainer Thioune besonders Philipp Hofmann hervor. Er sei ein Spieler, der den Ball hervorragend behaupten und verarbeiten könne. Besonders der linke Fuß des Stürmers sei eine gefährliche Waffe, die ausgeschaltet werden müsse.

Jemand, der diese Aufgabe am Montag nicht übernehmen kann, ist Stephan Ambrosius. Der 22-jährige Innenverteidiger fällt aufgrund eines bakteriellen Infektes aus. Der Ausfall des in den letzten Wochen extrem zuverlässigen Defensivakteurs ist ein herber Verlust für die HSV-Defensive, der jedoch kompensiert werden muss.

Zudem ist der Einsatz von Manuel Wintzheimer fraglich. Den U21-Nationalstürmer plagten unter der Woche Schmerzen im Oberschenkel. Entscheidend sei laut Daniel Thioune nun die Meinung der Ärzte. Wintzheimer konnte am Samstag wieder voll trainieren und scheint einsatzbereit, wenn es kein Veto der HSV-Physios gibt.

Wie könnte die Aufstellung in Karlsruhe aussehen?


1. Tor

muss morgen hellwach sein - Sven Ulreich
muss morgen hellwach sein - Sven Ulreich / Martin Rose/Getty Images

Der Schlussmann stellt sich von selbst auf: An Sven Ulreich führt kein Weg vorbei. Gegen Sandhausen blieb der ehemalige Nationaltorhüter das erste Mal seit Oktober ohne Gegentreffer. Einfach wird es für den Torhüter gegen Karlsruhe jedoch nicht, denn speziell nach Ecken ist der KSC enorm gefährlich. Durch die vielen großgewachsenen Spieler im Kader der Hausherren besteht in der Luft jederzeit eine Gefahr für das Tor des HSV.
Zu erwarten ist ebenso, dass Philipp Hofmann das Tor des HSV regelmäßig anvisieren wird.
Es wartet voraussichtlich ein intensiver Arbeitstag auf Sven Ulreich.

2. Abwehr

Wird erneut als Abwehrchef fungieren - Toni Leistner
Wird erneut als Abwehrchef fungieren - Toni Leistner / Oliver Hardt/Getty Images

Wie wird sich die Defensivreihe des HSV aufstellen? Zu erwarten ist, dass Daniel Thioune erneut eine Dreierkette mit zwei variablen Außenverteidigern aufstellen wird, um den Angriffen des KSC standhalten zu können.

Wer wird Stephan Ambrosius ersetzen? Vier Alternativen stünden zur Verfügung, am wahrscheinlichsten scheint allerdings, dass Jan Gyamerah den jungen Ambrosius ersetzen wird. Neben Gyamerah werden voraussichtlich Moritz Heyer und Toni Leistner verteidigen. Besonders Toni Leistner etablierte sich in den vergangenen Wochen zu einer souveränen Instanz in der Abwehrkette der Rothosen. Moritz Heyer war in der Anfangsphase gegen Sandhausen zwar fehleranfällig, stabilisierte sich jedoch. Es gibt keinen Grund, beide Verteidiger auszutauschen.

Auf den Außenpositionen ist ebenso keine Veränderung zu erwarten. Kapitän Tim Leibold stellt sich auf der linken Seite von selbst auf und auch Josha Vagnoman darf nach seinem Tor gegen den SVS mit einer weiteren Nominierung rechnen, auch wenn der U21-Nationalspieler defensiv zulegen muss.

3. Mittelfeld

könnte gegen Karlsruhe starten - Amadou Onana (re.)
könnte gegen Karlsruhe starten - Amadou Onana (re.) / Oliver Hardt/Getty Images

Daniel Thioune prophezeite auf der PK ein "Kampfspiel" und bezog sich vor allem auf die schwierigen Platzverhältnisse im Wildparkstadion. Möglicherweise wird der Coach daher auf eine defensivere Formation vertrauen.

Nach seinem Tor und der definitiv sicheren Spielweise des HSV nach seiner Einwechslung könnte Amadou Onana am Montag starten. Aaron Hunt, der gegen den SV Sandhausen keine Impulse setzten konnte, könnte für den Juniorennationalspieler Belgiens weichen. Onana sticht vor allem durch seine Physis heraus, die ihm oft Vorteile im Zweikampf verschafft, aber auch in der Offensive besitzt der 19-Jährige unbestrittene Qualitäten.

Klaus Gjasula stabilisierte sich in den vergangenen Wochen und absolvierte seine Aufgaben ohne größere Defizite. Auch gegen Karlsruhe könnte der robuste Albaner mit seiner Physis erneut ein wichtiger Faktor werden, weshalb davon auszugehen ist, dass Gjasula von Anfang an auflaufen wird.

Für den kreativen und spielerischen Part der Rothosen dürfte erneut Jeremy Dudziak verantwortlich werden, der auch gegen Sandhausen die wenigen Offensivakzente hauptsächlich alleine setzte und sich in guter Form präsentierte. Zwar traf der Tunesier in der laufenden Saison noch nicht selbst, sechs Torvorlagen sprechen jedoch für sich und zeigen, wie wichtig Dudziak für den HSV werden kann.

4. Sturm

wird auch in Karlsruhe auf Torejagd gehen - Simon Terodde
wird auch in Karlsruhe auf Torejagd gehen - Simon Terodde / Oliver Hardt/Getty Images

Wird Manuel Wintzheimer spielbereit sein? Die Ärzte werden am heutigen Sonntag entscheiden. Falls ja, wird der U21-Nationalstürmer wahrscheinlich erneut seine Chance bekommen. Gegen Sandhausen lief Wintzheimer als nominelle hängende Spitze hinter Simon Terodde auf, überzeugte jedoch nicht auf ganzer Linie - die kurzzeitige persönliche Krise sei dem jungen Stürmer jedoch zu verzeihen, weshalb es möglicherweise fahrlässig wäre, den 21-Jährigen aus der Anfangsformation zu nehmen.

Falls Wintzheimer ausfallen sollte, könnte die Stunde von Bobby Wood schlagen, der in den vergangenen Wochen eine steile Leistungssteigerung aufweisen konnte. Der US-Boy war gegen den SV Darmstadt 98 am entscheidenden Tor beteiligt und belohnte sich gegen Sandhausen mit einem Scorerpunkt, der Vorlage zum 4:0.

Von der Bank wird Bobby Wood mit großer Wahrscheinlichkeit mindestens kommen, wenn er nicht sogar in die Startaufstellung drängt.

In der Sturmspitze gibt es keinen Zweifel, wer weiter auf Torejagd gehen wird: Simon Terodde - 13 Tore aus 12 Spielen, sechs Doppelpacks und die personifizierte Lebensversicherung der Rothosen. Terodde wird auch morgen in der Startaufstellung stehen, ohne Kompromisse.