Hrubesch über seine neue Ära beim HSV: "Ich bin froh, dass ich das gemacht habe!"

Wieder da, wo er hingehört: Horst Hrubesch
Wieder da, wo er hingehört: Horst Hrubesch / TF-Images/Getty Images
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Mit der im vergangenen Juli unter Dach und Fach gebrachten Installierung von Horst Hrubesch als Jugend-Koordinator (oder offiziell: Direktor Nachwuchs) hat der Hamburger SV vor allem die Fan-Seele des Traditionsklubs verwöhnt. Denn noch immer steht sein Name für die ganz große Zeit des Vereins.

Als einer der "Helden von Athen" ist "Hotte" bis heute tief in den Herzen der schwarz-weiß-blauen Fangemeinde verankert. Umso glücklicher war diese, als es im Juli endlich hieß: Hrubesch kehrt zurück in den Volkspark.

"Hat mich magisch angezogen!"

Und bislang scheinen weder der 69-Jährige noch der Klub diese Entscheidung zu bereuen. Im Gegenteil: gegenüber der DFB-Webside dfb.de sagte der frühere Erfolgscoach der deutschen U21-Nationalmannschaft der Herren und der deutschen Damen-Auswahl des DFB: "Es war keine Herzensangelegenheit in der klassischen Form, sondern vielmehr eine Aufgabe, die mich magisch angezogen hat." (via mopo.de)

Denn so ganz hat "der Lange" seinen HSV nie aus den Augen (geschweige denn aus dem Herzen) verloren. Doch entweder war bei den früheren sportlichen Führungen des Klubs das Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem dreifachen Deutschen Meister (1979, 1982 und 1983) und Europapokal-Sieger (1983) nicht all zu groß - oder Hrubesch selbst hatte Vorbehalte, unter bestimmten Leuten zu arbeiten.

Gegenüber dem DFB (via bild.de) formuliert es das einstige Kopfballungeheuer nur etwas diplomatischer: "Die Konstellation war nie so, dass ich das machen wollte. Oft kamen die Anfragen auch zu einer Zeit, als ich noch beim DFB beschäftigt war. Dort habe ich mich sehr wohlgefühlt. Der ursprüngliche Plan beim HSV war einmal, dass ich nach meiner aktiven Karriere zum Verein zurückkehre, die Trainerscheine mache und im Nachwuchsbereich anfange. So war es mit dem damaligen Manager Günter Netzer vereinbart, aber das hat dann doch nicht geklappt."

"Wir haben hier ideale Voraussetzungen!"

Seit einem halben Jahr ist Hrubesch nun doch noch zurückgekehrt. Und das soll auch noch eine ganze Weile so bleiben. "Nach einem halben Jahr kann ich sagen: Ich bin froh, dass ich das gemacht habe. Wir haben hier in Hamburg mit dem Campus, der Geschäftsführung und dem Chef-Trainer Daniel Thioune, der seine ersten Schritte als Trainer selbst im Nachwuchs gemacht hat, ideale Voraussetzungen."

Und die Ziele, die Hrubesch unter diesen Bedingungen sich gesetzt hat, sind entsprechend ambitioniert. Sein Traum: die U21-Mannschaft, die aktuell in der Regionalliga Nord spielt, in die 3. Liga zu hieven.

"Beim Übergang vom Nachwuchs zu den Profis ist in diesem Verein über die Jahre einiges schiefgelaufen", gibt Hrubesch auf der Webseite des DFB auch unumwunden zu. "Man hat hier Top-Spieler gehabt - von Änis Ben-Hatira über Eric Maxim Choupo-Moting bis hin zu Jonathan Tah. Aber es ist nicht gelungen, diese Spieler an den Verein zu binden. Das ist nun anders. Wir möchten dem eigenen Nachwuchs die Möglichkeit bieten, hier lange zu spielen. Vielleicht wäre es auch interessant, die zweite Mannschaft langfristig in die 3. Liga zu bringen und dadurch einen noch besseren Übergang zu haben."

Die Hoffnung darauf ist mit der Ankunft Hrubeschs größer denn je.