Ja, es ist wahr: Horst Hrubesch kehrt zum Hamburger SV zurück!
Von Guido Müller
Ja, ist denn heut schon Weihnachten? So oder ähnlich dürfte der eine oder andere, der es mit den schwarz-weiß-blauen Farben hält, heute gedacht haben: kein Titel wurde gewonnen, auch kein vermeintlicher Welttorjäger verpflichtet. Und dennoch ist die Meldung, dass Horst Hrubesch ab sofort als Direktor Nachwuchs beim HSV übernimmt, die wohl schönste Nachricht der letzten Monate.
Denn mit ihm hält unbestrittene Expertise Einzug in den Nachwuchsbereich der Hamburger. Mit dem schönen Nebeneffekt, dass endlich wieder eine absolute Klub-Legende von innen heraus an der Gesundung des Vereins arbeitet - und nicht über Glossen oder Kommentare als Gast-Autor in irgendwelchen Zeitungen. Mit der Verpflichtung des früheren DFB-Nachwuchstrainers ist Sportvorstand Jonas Boldt ein strategischer Coup gelungen, der die Weichen nachhaltig auf Erfolg stellen kann.
"Ich habe in den vergangenen Jahren in regelmäßigen Abständen Kontakt zu Horst Hrubesch gehabt und mich mit ihm auch immer über Fußball und Entwicklungspotenziale unterhalten", kommentierte der Manager auf der vereinseigenen Homepage die Personalie. "Er verfügt über einen enorm wertvollen Erfahrungsschatz, trifft im Umgang mit jungen Fußballern den richtigen Ton und ist zudem ein echter HSVer. Ich hielte es für fahrlässig, in Sachen Nachwuchsarbeit keinen Austausch mit ihm zu suchen."
"Der HSV hat den richtigen Weg eingeschlagen!"
Der solchermaßen Gelobte gab die Blumen umgehend zurück. "Ich habe in den Gesprächen den Eindruck gewonnen, dass der HSV jetzt den richtigen Weg eingeschlagen hat. Es geht im Fußball nicht um kluges Reden, es geht um harte Arbeit, um Fleiß, Geduld und Überzeugung. Nur damit kann man weiterkommen."
Offenbar sind er und sein früherer Klub endlich auf einer Wellenlänge. Das war in den vergangenen Jahren (und Jahrzehnten) leider nicht immer so. Doch statt dem Vergangenen hinterherzutrauern sollte man nun die Zukunft freudig umarmen. Doch dies immer unter dem mahnenden Vorbehalt, Geduld walten zu lassen. Von heute auf morgen wird die Umsetzung der Strategie natürlich nicht klappen.
Hrubesch fordert Geduld ein
Entsprechend fordert Hrubesch diesen langen Atem auch von allen Beteiligten (Fans inklusive) ein. "Nachwuchsarbeit", weiß Hrubesch vielleicht wie kein anderer, "hat immer auch etwas mit Geduld zu tun. Mein Anspruch und meine Erwartung sind lediglich, dass sich alle Beteiligten mit ihren Stärken voll reinhängen. Dann kommen wir garantiert Schritt für Schritt weiter."
Den ersten Schritt dafür hat der Klub jedenfalls schon mal getan.