Hoffenheim-Arzt schlägt kuriose Regeländerungen zum Re-Start vor
Von Florian Bajus

Das von der DFL erarbeitete Hygienekonzept soll dabei helfen, das Infektionsrisiko der Spieler während der Corona-Pandemie im Rahmen der Wiederaufnahme des Spielbetriebs so gering wie möglich zu halten. Dr. Thomas Frölich, Mannschaftsarzt der TSG Hoffenheim, schlägt im Zuge dessen einige interessante Regeln vor.
Fußball ist ein Kontaktsport. 22 Spieler führen über 90 Minuten enge Zweikämpfe auf dem gesamten Spielfeld, versammeln sich bei Eck- und Freistößen und gehen nach einem Foul auch gerne mal aufeinander los. Je enger der Körperkontakt, desto größer ist das potentielle Infektionsrisiko, mit dem sich die Profis in den kommenden Wochen zurechtfinden müssen.
Die DFL hat ein Hygienekonzept erarbeitet, das minutiös erläutert, wie sich die Profis auf und neben dem Platz zu verhalten haben. In der Sportärztezeitung bringt Dr. Thomas Frölich nichtsdestotrotz einige Regeln ins Spiel: So solle es anstelle von Eckbällen Einwürfe geben, Freistöße sollen nur noch indirekt ausgeführt werden, beim Elfmeter solle auf den Nachschuss verzichtet werden und der Schiedsrichter solle jeglichen Körperkontakt abpfeifen.
"Es geht darum, Spieleranhäufungen zu vermeiden", erklärt der Mannschaftsarzt der TSG Hoffenheim auf Nachfrage der BILD. Die Unparteiischen fordert er deshalb auf, kleinlich zu pfeifen. Auch nach einem Foul solle so viel Distanz wie möglich herrschen: "Dem Gegenspieler nicht aufhelfen und auf Shakehands verzichten", schlägt Frölich vor.
Mundschutz für Spieler? Fußball könnte "als gutes Beispiel vorangehen"
Zwischenzeitlich wurde über einen Mundschutz für die Spieler diskutiert, der Vorschlag des Bundesarbeitsministeriums wurde allerdings schnell wieder verworfen. Frölich hätte diese Idee jedoch begrüßt: "Chirurgen oder Fließband-Arbeiter müssen unter Umständen auch stundenlang unter solchen Bedingungen arbeiten. Da kann der Fußball für andere Sportarten als gutes Beispiel vorangehen."
Insgesamt sei das Hygienekonzept der DFL "sehr gut", doch man dürfe die Gefahr einer Infektion nicht außer Acht lassen: "Wir müssen weiter auf das Virus Rücksicht nehmen und den nächsten Schritt gehen, denn es kann noch Monate dauern, bis es einen Impfstoff gibt." Bis dahin ist nicht nur, aber auch auf dem Rasen Vorsicht geboten.