Hoeneß verrät spannende Details zum Kane-Transfer
- Kane-Transfer wäre in der Nacht fast noch gescheitert
- Spurs-Boss Levy wollte doch mehr Geld - Bayern blieb stur
- Hoeneß kritisiert unprofessionelles Verhalten von Levy
Von Henry Einck
In einem Interview hat Bayerns Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß über den Transfer von Harry Kane ausgepackt. Dabei erzählt er unter anderem, dass der Transfer in der letzten Nacht beinahe noch gescheitert wäre und kritisierte Spurs-Boss Daniel Levy für sein Verhalten.
Über viele Wochen hat sich der Poker des FC Bayern München um Tottenham-Stürmer Harry Kane (30) gezogen, am 12. August haben die Münchener endlich Vollzug gemeldet. Inzwischen sind zwei Wochen vergangen, in denen sich Kane beim FC Bayern eingefunden und bereits seinen ersten Treffer erzielt hat. Der nervenzehrende Poker um den Stürmer wirkt aber weiter nach.
In einem Interview mit der Welt hat Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß spannende Details über den Poker verraten. "Um Mitternacht hatten wir eine mündliche Einigung, um 2:50 Uhr ist die aber wieder in Zweifel gezogen worden. Es ging in jener Nacht noch einmal um einen größeren Betrag", erzählte Hoeneß. "Jan hat dann gesagt: keinen Penny mehr! Es hat sechs Stunden gedauert, bis Levy akzeptiert hat, dass wir in der Hinsicht stur bleiben [...]."
Dass der Transfer dann noch einmal ins Stocken geraten ist, habe auch Kane selbst verunsichert. "Harry hat an dem Vormittag gesagt: Wenn wir bis abends keine Lösung haben, spiele ich am Sonntag für Tottenham", so Hoeneß. Der 30-Jährige habe in Zuge dessen aber auch eine klare Ansage in Richtung Levy gemacht: "Dann werde ich keinen neuen Vertrag bei Tottenham unterschreiben und nächstes Jahr ablösefrei gehen."
Hoeneß: "Handschlag sollte noch etwas gelten"
Als Teil des vorläufigen Transfer-Teams war Uli Hoeneß selbst direkt an dem Poker beteiligt. Das Verhalten von Spurs-Boss Daniel Levy habe ihn bereits zu einem anderen Zeitpunkt gestört. "Ich fand es nicht gut, dass Levy in den Urlaub nach Miami geflogen ist, als der wichtigste Spieler seines Klubs, der Kapitän der englischen Nationalelf, den Verein verlassen wollte", kritisierte Hoeneß.
"Dadurch haben sich die Gespräche nochmals verkompliziert. Jan musste die Verhandlungen wegen der Zeitverschiebung oft mitten in der Nacht führen - ich bewundere seine Geduld", berichtet der 71-Jährige. Als Levy in der letzten Nacht noch einmal nachverhandeln wollte, habe er sich gedacht: "Eigentlich sollten Vereinbarungen per Handschlag noch etwas gelten …" Damit spielt die FCB-Legende darauf an, dass sich der Spurs-Boss an Absprachen nicht gehalten habe.