Hochverdientes 2:1: Spanien schlägt England und ist Europameister!

  • Spanien schlägt England mit 2:1
  • Nico Williams bringt La Roja in Führung
  • Cole Palmer gleicht für England aus
  • Mikel Oyarzabal mit dem Siegtreffer für Spanien
Europameister Spanien
Europameister Spanien / Dan Mullan/GettyImages
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Spanien ist Europameister 2024!

La Roja setzt sich in einem spannenden, aber zähen Endspiel im Berliner Olympiastadion hochverdient mit 2:1 gegen England durch und ist zum vierten Mal in der Geschichte EM-Sieger. Nico Williams brachte La Roja kurz nach dem Seitenwechsel in Führung, den Ausgleich durch den eingewechselten Cole Palmer in der 73. Minute konterte der wiederum eingewechselte Mikel Oyarzabal in der 87. Minute mit dem 2:1-Schlusspunkt.

Spielbericht: Zähe erste Halbzeit - Williams schockt England nach der Pause

In der Finalaufstellung von Spanien gab es keine Überraschungen; die im Halbfinale gesperrten Dani Carvajal und Robin Le Normand kehrten erwartungsgemäß in die Startelf zurück, ansonsten vertraute Nationaltrainer Luis de la Fuente seiner gewohnten Mannschaft.

Auf Seiten der Three Lions gab es eine kleine Überraschung in der ersten Elf: Gareth Southgate stellte Luke Shaw erstmals im Turnierverlauf in der Startelf auf und nahm dafür Kieran Trippier aus der Partie.

Southgates Kniff mit Shaw ging auf: der Linksverteidiger von Manchester United hatte Lamine Yamal gut im Griff. Insgesamt verlegte sich England - wenig überraschend selbstredend - gegen La Roja komplett auf das Verteidigen und ließ in den ersten 45. Minuten wenig bis gar nichts zu. Spanien hingegen machte das Spiel, fand gegen den Abwehrblock der Three Lions jedoch nicht den richtigen Hebel. Yamal und Nico Williams überluden häufig sogar gemeinsam eine Flügelseite, kamen gegen die griffigen Engländer aber trotzdem nicht durch.

Die erste Hälfte blieb, abgesehen von einigen Halbchancen, ohne Highlights. Spanien dominierte das Spiel und den Ballbesitz, England lauerte auf Kontermöglichkeiten, die La Roja aber stets im Keim erstickte. Es war eine zähe erste Finalhälfte, kein ansehnlicher oder leidenschaftlicher Fußball, sondern das Bemühen darum, bloß keine Fehler zu machen.

Spanien musste zur Halbzeit einen Rückschlag hinnehmen: Rodri, Herz und Hirn der Mannschaft, musste wohl verletzungsbedingt in der Kabine bleiben, für ihn kam Martin Zubimendi ins Spiel. Ohne Rodri fand La Roja dann aber perfekt in die zweite Halbzeit: nach einem tollen Steckpass von Dani Carvajal drehte Lamine Yamal in der 47. Minute auf der rechten Seite auf, zog in die Mitte und bediente den links eingelaufenen Nico Williams, der vor Jordan Pickford cool blieb und zur hochverdienten spanischen Führung traf. Wenige Minuten später hatte Dani Olmo die große Chance auf das 2:0, der Leipziger vertendelte seinen Abschluss aus der Drehung jedoch.

Joker Palmer sticht für die Three Lions

England wirkte nach dem Gegentreffer geschockt und verunsichert. Die Three Lions schienen am Rande der Niederlage und ohne wirkliche Antworten auf die spanische Führung. Southgate nahm sogar seinen Kapitän Harry Kane aus der Partie und brachte dafür den dynamischeren Ollie Watkins, der England mit seinem Treffer im Halbfinale gegen die Niederlande erst ins Endspiel brachte.

Southgate sollte mit seinen Wechseln erneut ein goldenes Händchen beweisen. In einer druckvolleren englischen Phase brauchte es einen guten Spielzug und den eingewechselten Cole Palmer, der sich nach einer tollen Ablage von Jude Bellingham in der 73. Minute aus rund 21 Metern ein Herz fasste und mit einem sehenswerten Flachschuss ins linke Eck traf! Spaniens Keeper Unai Simon hatte keine Chance, den noch leicht abgefälschten Abschluss zu halten. Ein Ausgleich aus dem Nichts - sozusagen die Spezialität dieser Engländer.

Oyarzabal mit dem goldenen Tor für Spanien

Nach dem Ausgleich flachte die Partie wieder ab, nun war es Spanien, das angeknockt wirkte. Zumindest bis zur 81. Minute, als Lamine Yamal plötzlich nach toller Kombination der spanischen Offensive frei im Sechzehner zum Abschluss kam, aber an Jordan Pickford scheiterte. Das hätte das 2:1 für Spanien sein müssen!

La Roja gewann nun in der Schlussphase aber wieder Oberwasser und belohnte sich in der 87. Minute: der eingewechselte Mikel Oyarzabal legte ein Anspiel direkt weiter auf die linke Außenbahn zu Marc Cucurella, der den Ball scharf vor das Tor brachte und den durchstartenden Oyarzabal fand, der vor Pickford mit der Fußspitze an den Ball kam und Spanien wieder in Führung brachte.

Doch damit war die Geschichte dieses Finals noch nicht auserzählt. In der 90. Minute scheiterte erst Declan Rice nach einer Ecke per Kopf an Unai Simon, den anschließenden Kopfball von Marc Guehi kratzte Dani Olmo von der Linie - beinahe der erneute Ausgleich für die Three Lions!

Es blieb die letzte Großchance der Partie und somit beim hochverdienten 2:1 für Spanien, die sich nach zwölfjähriger Durstrecke nach 1964, 2008 und 2012 zum vierten Mal in der Geschichte zum Europameister krönen!


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