Die höchsten Geldstrafen der Bundesliga-Historie
- Geldstrafen als bewährtes Mittel für Fehltritte
- Rafinha erhielt in der Bundesliga die bisherige Rekordstrafe
Von Jan Kupitz
Als Profi-Fußballer hast du es ziemlich gut: Du gehst deinem Hobby als Beruf nach und verdienst obendrein einen Haufen Kohle. Insofern sollte man meinen, dass es doch eigentlich ein Leichtes sein sollte, sich zu benehmen und entsprechend der Regeln zu verhalten.
Das klappt in der Praxis aber nicht immer. Immer wieder kommt es vor, dass sich ein Profi zu einem Eklat hinreißen lässt. Sei es, weil er den Verein wechseln möchte. Weil er sich ungerecht behandelt fühlt. Oder weil er schlichtweg frustriert ist.
Kommt es zu einem solchen Fehltritt, ist eine Geldstrafe ein übliches Mittel der Vereine. Tatsächlich können die Beträge hierbei ziemlich hoch ausfallen - so hoch, dass einem Otto Normalverbraucher schwindelig wird.
Die höchsten Geldstrafen der Bundesliga-Geschichte
4. Naby Keita
Höhe der Geldstrafe: 125.000 Euro
Verein: Werder Bremen
Keitas Verpflichtung wurde im Sommer 2023 als Coup des SV Werder gefeiert - doch im Laufe der Saison stellte sich heraus, dass der Transfer eher Fehl- statt Glücksgriff war. Der Mittelfeldspieler fiel immer wieder aus; wenn er dann mal fit war, ließ Werder-Coach Ole Werner ihn auf der Bank.
Vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen im Frühjahr 2024 wurde es Keita schließlich zu viel: Als er erfuhr, dass er abermals nicht in der Startelf stehen würde, weigerte er sich, die Reise zum Auswärtsspiel ins Rheinland anzutreten.
Keita wurde daraufhin bis Saisonende suspendiert und mit einer Geldstrafe in Höhe von 125.000 Euro belegt. Bei seinen Teamkollegen, die die Aktion laut Kapitän Marco Friedl alles andere als cool fanden, war er damit unten durch.
3. Sadio Mané
Höhe der Geldstrafe: 350.000 Euro
Verein: FC Bayern
Noch so ein Transfer, der zunächst als Coup galt - sich aber ebenfalls als Missverständnis entpuppte. Sadio Mané sollte beim FC Bayern mithelfen, die Lücke des abgewanderten Robert Lewandowski zu schließen. Statt mit Toren fiel der Senegalese aber mehr mit Abseitsstellungen und schwachen Leistungen auf.
Irgendwann wurde der Frust so groß, dass er entladen werden musste. Leroy Sané war der Leidtragende, denn nach dem Champions-League-Viertelfinale 2023 gegen Manchester City fing sich der deutsche Nationalspieler von Mané eine Schelle. Der FC Bayern verhängte daraufhin eine Geldstrafe von 350.000 Euro.
Mehrere Monate nach dem Vorfall behauptete Manés Berater, dass Sané den Senegalesen rassistisch beleidigt habe, weshalb sein Klient die Fassung verloren habe.
2. Diego
Höhe der Geldstrafe: 400.000 Euro
Verein: VfL Wolfsburg
Diego ist einer der begabtesten Spielmacher, die die Bundesliga je gesehen hat. Das liegt allerdings mehr an seiner Zeit bei Werder Bremen als an seinem Aufenthalt beim VfL Wolfsburg.
Bei den Wölfen leistete sich der Brasilianer 2011 einen großen Eklat, als er vor dem entscheidenden Spiel um den Klassenerhalt gegen Hoffenheim streikte, weil er nicht von Beginn an ran durfte. Diese Weigerung kam ihm teuer zu stehen: Schlappe 400.000 Euro musste Diego als Strafe zahlen.
1. Rafinha
Höhe der Geldstrafe: 700.000 Euro
Verein: Schalke
Ob diese Strafe jemals erreicht wird? Im Jahr 2008 brummte Schalke Rafinha satte 700.000 Euro Strafe auf, weil er ohne Erlaubnis zur brasilianischen Nationalmannschaft gereist war, mit welcher er in Peking an den Olympischen Spielen teilnahm.
Der Rechtsverteidiger wollte das Turnier unbedingt spielen und setzte sich über seinen Verein hinweg. Im Gegensatz zu einer EM oder WM besteht für Olympia keine Abstellungspflicht.
Immerhin: Der brasilianische Verband erklärte sich bereit, die Strafe für Rafinha zu übernehmen.
Höhe der Geldstrafen via Sport Bild