Bericht: Die Hintergründe zum Rücktritt von Xavi als Barcelona-Trainer
- Xavi wird den FC Barcelona (spätestens?) zum Saisonende verlassen
- Entscheidung schwelte über mehrere Monate
- Diverse Gründe sorgten für den Schlussstrich
Von Yannik Möller
Zum Saisonende wird Xavi seinen geliebten FC Barcelona verlassen. Diese Entscheidung hat der Trainer getroffen und verkündet. Dabei gibt es mehrere Gründe für dieses seit Monaten schwelende Gedankenspiel.
Am Samstagabend verkündete Xavi seine Entscheidung, den FC Barcelona zum Saisonende zu verlassen. Diese Entscheidung folgte nach gleich mehreren Enttäuschungen innerhalb kürzester Zeit, wie etwa dem Aus in der Copa del Rey oder dem erneuten Rückschlag in der Liga mit der Heimspiel-Niederlage gegen Villarreal.
Rücktritt war für Xavi seit Monaten ein Thema - Villarreal-Spiel warf Plan über den Haufen
Wie das zumeist sehr zuverlässige Portal The Athletic berichtet, spielte Xavi mit dem Gedanken, den Trainerposten nach dem Saisonende zu räumen, bereits seit ein paar Monaten. Doch erst nach der 1:4-Niederlage gegen Real Madrid im Finale der Supercopa de Espana teilte er ihn mit seinen engsten Vertrauten.
Zu diesem Personenkreis sollen etwa sein Bruder und Co-Trainer Oscar Hernandez gezählt haben, sowie seine Frau und eine kleine Auswahl an weiteren Mitarbeitern bei Barca. Der gemeinsame Plan: Die Entscheidung zum Rücktritt sollte innerhalb der nächsten Wochen und voraussichtlich zunächst in einer Trainingseinheit gegenüber den Spielern mitgeteilt werden. Anschließend sollte es eine Pressekonferenz geben, bei der Xavi mit den Verantwortlichen erklären wollte, wieso er diesen Schritt machen muss.
Schlussendlich kam jedoch durch die 3:5-Pleite gegen Villarreal alles anders. Dem Bericht zufolge, bei dem sich das Portal auf mehrere Top-Quellen zu berufen weiß, habe Klub-Präsident Joan Laporta unmittelbar nach Abpfiff bereits in einem Krisengespräch mit weiteren Vorstandsmitgliedern gesteckt. Ihr Entschluss: Xavi soll weiter unterstützt werden. Ein Plan, der sich durch eine kurze Textnachricht seitens des Noch-Trainers mitsamt anschließender Erklärung bereits erledigt hatte.
Demnach sei Laporta aufgrund der genauen und argumentativ nachvollziehbaren Erklärung von Xavi zur Erkenntnis gelangt, dass dem Coach dieser Plan schon seit Längerem vorgeschwebt haben muss.
Viel Kritik, große Erwartungen und Auswirkungen auf die Familie: Xavi tritt aus einem Mix aus Gründen zurück
Schlussendlich soll es ein Mix aus verschiedenen Faktoren gewesen sein, welcher der Barca-Ikone das Leben als Cheftrainer dieser Institution so schwer gemacht hat.
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt sei das toxische Umfeld des Vereins gewesen. Dazu zählen anhaltende Angriffe mancher Verantwortlicher, die sich längst und intern auch lautstark für einen früheren Trainerwechsel ausgesprochen haben sollen. Dazu zählt auch die außergewöhnliche Medienlandschaft rund um den katalanischen Klub.
Einer Xavi nahestehenden Quelle zufolge soll er sich auch sehr mit der Kritik an ihm beschäftigt haben. Sie hat seine Laune und somit das Familienleben beeinflusst. "Er hat sich viel zu sehr auf das fokussiert, was über ihn und um ihn herum gesagt wurde. Er hat sogar die täglichen Radio- und TV-Sendungen verfolgt. Dazu hat er viel Zeitung gelesen - und das alles hat ihm definitiv keinen Gefallen getan", wird die Quelle zitiert.
Die anhaltend große Kritik, die der 44-Jährige sehr nah an sich herangelassen hat, in Verbindung mit der schwindenden Überzeugung seinerseits, dieses riesige Schiff namens FC Barcelona wieder in die richtige Spur zu bringen, gilt laut The Athletic als das größte Argument hinter der Entscheidung von Xavi.
Aufgrund dieser verschiedenen Faktoren, während auch einige, aber längst nicht alle der Spieler keine Unterstützer mehr sind, ist es offenbar nicht auszuschließen, dass das Xavi-Aus nicht erst zum Saisonende, sondern vorzeitig erfolgen könnte. So oder so: Die Trainersuche ist längst angelaufen.
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