Hinrunden-Fazit zum FC Schalke

Schalke hat eine durchaus gemischte Hinrunde abgeschlossen
Schalke hat eine durchaus gemischte Hinrunde abgeschlossen / Frederic Scheidemann/GettyImages
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Die Hinrunde der Saison hat Schalke zwar auf dem vierten Platz beendet - trotzdem gibt es ordentlich Verbesserungsbedarf. Der Ausblick zeigt: für den erhofften Aufstieg ist eine Steigerung in der Rückrunde nötig.


Es war die erste Hinrunde in der 2. Bundesliga für den FC Schalke 04 seit vielen, vielen Jahren. Eine halbe Spielzeit nach dem desaströsen Abstieg und nachdem der Mannschaft ein gänzlich neues Gesicht verpasst wurde. Schlussendlich wurde der vierte Platz erreicht. Ein achtbares Resultat, was mit der Kader-Qualität aber auch gut machbar war.

Aus den 17 Spielen hat Königsblau 29 Punkte eingefahren. Dazu 33 Tore geschossen (Platz vier der Liga) und 22 Gegentore hinnehmen müssen (Platz sechs). Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Allerdings ebenso eine, die nicht die ganze Wahrheit erzählt. Weder in positiver, noch in negativer Hinsicht. Aber das hat eine Tabelle in der Regel nun einmal so an sich.

Dimitrios Grammozis
Dimitrios Grammozis muss sein Team weiter verbessern / Frederic Scheidemann/GettyImages

Rechnet man diese Ausbeute auf die Rückrunde um, so stünde Königsblau zum Saisonende mit 58 Zählern da. Blickt man in die letzten fünf Jahre zurück, so hätte das in lediglich zwei Spielzeiten für den direkten Aufstieg gereicht. Einmal für die Relegation, zwei weitere Male wäre die Rückkehr in die Bundesliga erst gar kein Thema gewesen. Vom ersten Platz wäre man immer etwas entfernt gewesen.

Eine solche Hochrechnung ist zwar weder wirklich genau, noch in dieser Form zu erwarten. Trotzdem zeigt sie, dass die Ausbeute in der Rückrunde besser ausfallen muss. Schließlich kann niemand behaupten, dass ein solider vierter, fünfter Platz für Schalke ein Erfolg wäre. Nicht mit diesem Namen, nicht mit dieser Mannschaft, nicht mit diesem Selbstverständnis.

Schalke braucht mehr als Pflichtsiege - das kann auch gelingen

In der Hinrunde war die Serie zwischen dem 3:1-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf und bis inklusive zum 3:0-Erfolg gegen Dynamo Dresden maßgeblich verantwortlich für die punktemäßig gute Ausbeute. Alle drei Aufsteiger wurden besiegt, dazu der ein oder andere hart erkämpfte Dreier.

Ein Muster dieser ersten 17 Spiele: die Pflichtsiege haben gesessen - mehr aber dann auch kaum.

Lediglich zwei Siege aus den neun Partien gegen die Top-10 wurden geholt. Dazu nur ein (ärgerliches!) Remis gegen Werder Bremen. Alle weiteren dieser Duelle gingen verloren, und das auch immer völlig verdient.

Genau an diesem Punkt muss S04 in der Rückrunde ansetzen. Wenn der Spagat aus Pflichtsiegen gegen die unteren Teams und halbwegs regelmäßigen Erfolgen gegen die obere Tabellenhälfte gelingt, wird der Aufstieg zu einem ernsten Thema. Bisher war zu sehen, dass sich die vermeintlichen Favoriten gerne untereinander die Punkte wegnahmen. So konnte sich bislang lediglich der FC St. Pauli ein Stück weit absetzen - dahinter bleibt es eng.

Kou Itakura, Malick Thiaw, Victor Palsson, Darko Churlinov, Florian Flick
In der Rückrunde wollen und müssen die Schalker noch häufiger jubeln / Frederic Scheidemann/GettyImages

Es gibt durchaus die Hoffnung, dass das gelingt. Immerhin wird sich die Mannschaft noch mehr finden und einspielen können. Bei der Qualität im Kader der Knappen könnte das ein wichtiger Knackpunkt sein.

Außerdem wird auch Simon Terodde zum Rückrunden-Start wieder zurückkehren. Seine Effektivität wird häufig von Nutzen und auch nötig sein. Dazu schien das Trainerteam zuletzt vielversprechende Ansätze zu zeigen, wie die Offensive weniger berechenbar wird. Spieler wie Rodrigo Zalazar und Darko Churlinov waren wichtige Bausteine dafür - auch sie haben noch Luft nach oben.

So besteht berechtigte Hoffnung zur Annahme, dass Schalke eine erfolgreichere Rück- als Hinrunde spielen wird. Dafür wird auch Rouven Schröder in der Winter-Transferphase alles tun. Kann er den ein oder anderen Akzent im Team setzen, wird das ebenfalls helfen. Derartige Verbesserungen werden allerdings auch notwendig sein, das haben viele spielerisch enttäuschende Auftritte schon gezeigt.