Hinrunden-Bilanz: Diese drei Schalke-Transfers enttäuschten am meisten
Von Yannik Möller
Durch den erneuten Abstieg kam es beim FC Schalke in der vergangenen Saison erneut zu zahlreichen Zu- und Abgängen. Doch welche drei der Sommer-Neuzugänge enttäuschten in der Hinrunde am meisten?
Wieder einmal mussten Spieler verpflichtet werden, damit sich der FC Schalke auf die neue Realität, die den Namen 2. Bundesliga trägt, vernünftig einstellen konnte. Viele Namen gingen, viele Namen kamen - und damit verbunden auch Hoffnungen auf gewichtige Rollen und starke Leistungen.
Drei der vergangenen Sommer-Neuzugänge haben jedoch die größte Diskrepanz zwischen der Erwartungshaltung und den tatsächlichen Leistungen vorzuweisen.
1. Timo Baumgartl
Angesichts der geringen Einsatzzeiten in der Vorsaison konnte nicht erwartet werden, dass Timo Baumgartl sofort einschlägt. Trotzdem wurde er mit der Erwartung verpflichtet, dass er sich auf Schalke - sobald er gänzlich fit ist - einen Stammplatz in der Innenverteidigung sichert.
Die bittere Realität: Gleich mehrere Spiele, in denen er eine dermaßen enttäuschende Leistung zeigte, dass er problemlos in die bis dahin sehr schwache Defensive einblenden konnte. Individuelle Fehler, Probleme beim Stellungsspiel, eine recht schwache Zweikampfführung: Aspekte, die ihn unter Karel Geraerts bislang nur einen einzigen Einsatz einbrachten - und zwar im ersten Spiel unter dem Coach. Von einer einminütigen Einwechslung mal abgesehen.
Dass Baumgartl selbst bei häufig schwachen Spielen von Marcin Kaminski zuletzt keine Chance hatte, sich wieder mehr Vertrauen zu erspielen, spricht Bände. Der 27-Jährige müsste sich zu Beginn der Rückrunde wieder in die Startelf spielen und dann überzeugen, ansonsten müsste er zum Saisonende als Transfer-Flop betitelt werden.
2. Ron Schallenberg
Zwei Millionen Euro zahlten die Gelsenkirchener, um sich die Dienste von Ron Schallenberg zu sichern. Eine heutzutage große Summe für den finanziell angeschlagenen Klub, die somit große Erwartungen weckte, die der 25-Jährige bislang nicht erfüllen konnte.
Eines bleibt wichtig zu erwähnen: In den letzten Partien vor der Winterpause konnte sich Schallenberg stabilisieren und es fällt angesichts seines Spielstils auch vermeintlich einfach ihn zu kritisieren, obwohl es manchmal nicht angemessen ist. Doch reicht eine für etwas Optimismus sorgende Formkurve längst nicht dafür, um den Top-Transfer aus dem Sommer nicht als bisher ernüchternd einzustufen.
Eigentlich sollte er der Lenker und Denker des Schalke-Spiels werden. Stattdessen war er viel zu selten der Sicherheitsfaktor im defensiven Mittelfeld, der er zweifelsohne sein könnte. Da er eine ähnliche Rolle beim SC Paderborn und somit in der 2. Liga schon übernommen hatte, musste nicht mit größeren Umstellungen gerechnet werden. Nun bleibt zu hoffen, dass er seine verbesserte Formkurve zum neuen Jahr auch in beständig gute Leistungen ummünzen kann.
3. Paul Seguin
Der bisherige Verlauf des Transfers von Paul Seguin kann grob mit dem von Schallenberg verglichen werden: Im Sommer mit recht hohen Erwartungen verpflichtet, dann stark enttäuscht worden und vor der Winterpause mit zumindest Mut machenden Auftritten.
Allerdings sollte der 28-Jährige, immerhin auch für etwas weniger als eine Million Euro von Union Berlin verpflichtet, längst ein gewichtiger Stammspieler sein.
Von ihm wurde die Kombination aus einer verlässlichen Defensivarbeit in Verbindung mit einem starken Pass- und einflussreichem Offensivspiel erwartet. Diese Erwartungen konnte Seguin bislang aber keineswegs erfüllen. Bei einigen Fans hat er einen schweren Stand. Auch deshalb, weil ihm in den letzten Monaten mehrmals der Status eines Kabinen-Stinkstiefels angedichtet wurde. Ein Vorwurf, gegen den er sich entschieden wehrt - am besten mit guten Rückrunden-Einsätzen.
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