Hertha-Präsident erklärt Wortbruch bei Sponsorensuche

  • Bernstein versprach, keine Deals mit Sportwettanbietern einzugehen
  • Neuer Deal "sehr wichtig" für den Verein
Kay Bernstein
Kay Bernstein / Maja Hitij/GettyImages
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Der neue Hauptsponsor der Hertha hat bei den meisten Fans für Empörung gesorgt. Für den Deal, der das nötige Geld bringt, musste Präsident Kay Bernstein sogar ein Versprechen brechen. Nun erklärt der 42-Jährige, warum er sich dazu hinreißen ließ.

Lange ließ sich die Hertha bei der Verkündung eines neuen Hauptsponsors Zeit. Nachdem Autohero zur neuen Saison absprang, musste die Alte Dame den Zweitliga-Auftakt bei Fortuna Düsseldorf sogar ohne Trikotsponsor absolvieren. Viele Fans wünschen sich nun das freie Trikot zurück.

Denn der neue Hauptsponsor 'Crazybuzzer' ist ein Sportwettenanbieter, was bei den meisten Fans überhaupt nicht gut ankommt. Hinzu kommt, dass Vereinspräsident Kay Bernstein bei seiner Wahl 2022 sogar versprach, keine Sponsorings mit Glücksspielanbietern einzugehen. Er erklärte damals, "alle Sponsorings auf Ethik und Zukunftsfähigkeit" zu überprüfen. Die Ausrede 'Wir brauchen aber das Geld!' sei "eines Vereins wie Hertha BSC nicht würdig".

Bernstein ist sich Widerspruch bewusst und hofft auf angenehmere Zeiten

Doch nun die Rolle rückwärts. Hat Bernstein also für einen Zwei-Millionen-Deal die Werte des Vereins verkauft? "Als Präsident ist der Spagat zwischen Fan-Idealismus und Real-Politik ein ständiger Bestandteil des täglichen Wirkens", erklärte Bernstein gegenüber den empörten Fans (via ntv). "Dass in diesem Fall ein Widerspruch zu dem Visionspapier der Initiative 'Wir Herthaner' aus dem Frühjahr 2022 auftritt, ist mir natürlich bewusst."

Nachdem ein anderer Sponsor kurzfristig abgesprungen ist, sei es für Hertha "sehr wichtig" gewesen, den Vertrag zu unterschreiben. Die Voraussetzungen zum Jugendschutz und zur Bekämpfung von Spielsucht wurden seitens Crazybuzzer erfüllt. Zudem habe man sich mit dem neuen Partner auf ein "besonderes Verantwortungsbewusstsein" verständigt.

Der Vertrag mit dem neuen Hauptsponsor läuft zunächst ein Jahr und hilft der Alten Dame, die vor der Saison gar um ihre Lizenz bangen musste, in ihrer finanziellen Not. Um Werte des Vereins würde man sich dann wieder mehr kümmern, "wenn wir wirtschaftlich wieder voll handlungsfähig werden. Dafür werden unsere Gremien und alle Angestellten weiter mit vollem Einsatz kämpfen", verspricht Bernstein.


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