Hertha hat nächsten Keeper im Blick: Der Stand beim Berliner Torwart-Karussell
Von Jannis Bartels

Hertha BSC möchte für die kommende Saison auf der Torwartposition umstellen. Während Thomas Kraft den bisherigen Stammkeeper Rune Jarstein in dieser Saison aus dem Kasten verdrängte, darf er dennoch wohl kaum mit einer Verlängerung rechnen. Das heißt: Es gibt Nachholbedarf. Ein Blick auf die potenziellen Torwartverstärkungen für die nächste Saison.
Klar ist: Es wird höchstwahrscheinlich einen Umbruch auf der Torwartposition geben. Eine Verlängerung des Arbeitspapiers von Thomas Kraft? Trotz seiner soliden Leistungen in dieser Saison äußerst fraglich. Rune Jarstein dagegen besitzt noch einen Vertrag bis 2021, ist allerdings auch schon 35 Jahre alt und kommt für einen Platz in der Startelf nicht mehr in Frage. Umbruch lautet die Devise.
Kommt Loris Karius zurück in die Bundesliga?
Auch deshalb war in den vergangen Wochen immer mal wieder von Loris Karius die Rede. Der Unglücksrabe wurde auch in der Türkei bei Besiktas Istanbul nicht glücklich. Sein Leih-Vertrag mit Besiktas wurde in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Ausstehende Gehaltszahlungen sollen laut Karius der Grund für eine Klage und schlussendlich die vorzeitige Trennung gewesen sein.
Die Gerüchte rund um ein Engagement in der deutschen Hauptstadt befeuert das natürlich. Darüber hinaus hat auch das Management des Keepers, der noch immer beim FC Liverpool unter Vertrag steht, bereits eine Rückkehr nach Deutschland angekündigt. Ob es sich dabei lediglich um einen Besuch in der Heimat handelt oder dort bereits erste Verhandlungen mit Bundesligisten aufgenommen werden sollen, ist nicht bekannt.
Klar ist allerdings: Will Karius seine Karriere retten, und der Terminus ist mittlerweile definitiv angebracht, ist eine Rückkehr in die Bundesliga wahrscheinlich die beste Option.
Alternative für die Hertha in der Schweiz?
Sollte die Alte Dame sich doch gegen eine Verpflichtung von Karius entscheiden, könnte eine mögliche Alternative in der Schweiz bereitstehen. Dort ist man auf den 26-jährigen Jonas Omlin aufmerksam geworden. Derzeit noch beim FC Basel unter Vertrag stehend, ist Omlin nach zwei starken Jahren wohl bereit für den nächsten Karriereschritt. Jedenfalls wenn man Berichten des Boulevardblatts Blick Glauben schenken darf.
Dem 1,90 Meter großen Keeper wird eine gute Zukunft bescheinigt, auch in der Schweizer Nationalmannschaft soll er auf lange Sicht der sichere Rückhalt zwischen den Pfosten werden. Darüber hinaus ist man auch beim einstigen Schweizer Serienmeister aufgrund der Corona-Krise auf finanzielle Soforthilfe angewiesen, weshalb ein Verkauf Omlins sehr gelegen käme. Demnach könnte man für den Torwart wohl rund fünf Millionen Euro aufwärts verlangen. Eine Summe, die im vergangenen Sommer bereits der FC Augsburg geboten haben soll.
Gikiewicz als Überraschung?
Eine Außenseiterchance wird auch Union Berlins Rafal Gikiewicz zugerechnet, auch wenn ein Transfer des Routiniers sehr unwahrscheinlich ist. Zum einen müsste man den Keeper davon überzeugen, in Zukunft beim verhassten Konkurrenten zu spielen, zum anderen passt Gikiewicz, dessen Vertrag bei Union nach dieser Saison nicht verlängert werden wird, mit seinen nunmehr 32 Lenzen nicht wirklich in das Anforderungsprofil der Blau-Weißen.
Auch Gikiewicz selbst hatte ein Engagement für die Hertha vor nicht allzu langer Zeit ausgeschlossen. Der Pole hatte davon berichtet, dass ihm ein Kontakt zur Hertha-Führungsetage vorgeschlagen wurde, verzichtete jedoch aus Rücksicht auf seinen bisherigen Klub.
Wer auch immer am Ende das Rennen macht, wird sich darauf einstellen müssen auch in Berlin genauestens beäugt zu werden. Schließlich wird man bei der Hertha in der kommenden Spielzeit mit deutlich angepassten Ambitionen ins Rennen gehen - das erklärte Ziel ist und bleibt Europa!