Hertha BSC unterliegt dem HSV - Labbadia steht schon vor Saisonstart im Fokus
Von Christian Gaul

Hertha BSC gab auch im letzten Test vor dem Start in die neue Saison keine gute Figur ab. Beim Zweitligisten vom HSV setzte es eine 0:2 Pleite. Wieder einmal präsentierte sich der ambitionierte Hauptstadtklub besonders in der Offensive erschreckend harm- und ziellos. Trainer Bruno Labbadia geht mit ernsthaften Sorgen in die neue Spielzeit, will aber von Ausreden nichts hören - auch wenn er sie benennt.
Mit einer letztlich verdienten Niederlage musste die Hertha also auch ihr letztes Testspiel als Einsicht verstehen, dass noch ordentlich Arbeit auf das Team und den Trainer wartet, wenn man die hochgesteckten Ziele des Vereins auch in der kommenden Bundesliga-Saison mit entsprechenden Leistungen untermauern will.
Schon zuvor lief die Vorbereitung besonders auf den eigenen Angriff bezogen wenig zufriedenstellend, gegen die Hamburger konnte man sich immerhin einige Chancen erspielen, scheiterte diesmal allerdings an einer mangelhaften Chancenverwertung.
Labbadia benennt und revidiert Alibi - Angriffsschwäche als Dauerproblem
"Das wir nicht erfreut sind, ist klar. Im letzten Drittel fehlt uns Mut, und wir spielen es oft unsauber. Das ist etwas, was wir auch im Training sehen. Und daran müssen wir arbeiten", benennt Labbadia die erkannten Problemfelder nach Angaben des kicker. Allerdings zieht sich diese Offensiv-Schwäche schon durch die gesamte Vorbereitung und es ist fraglich, ob die Mannschaft sich in diesem Gebiet ohne weitere Spiele bis zum Saisonstart dramatisch verbessern kann.
Die Hertha musste zwar in Hamburg auf einige Akteure verzichten, allerdings will Labbadia dies nicht als Ausrede hernehmen. "Ich tue mich zwar schwer von einer Generalprobe zu sprechen, wenn zehn Spieler nicht dabei sind, aber das soll keine Ausrede sein", führt er einen Umstand an, der auch andere Teams in dieser terminlich katastrophalen Vorbereitungsphase betrifft. Zudem hatte die Hertha in den Spielen zuvor auch mit den fehlenden Spielern keine wesentlich stärkeren Leistungen abrufen können.
Bruno Labbadia steht somit schon vor Beginn der neuen Saison in einer verstärkten Bringpflicht, besonders im Hinblick auf die Ambitionen von Manager Preetz und Investor Windhorst. Am 11. September tritt die Hertha in der ersten Pokalrunde bei Eintracht Braunschweig an - ebenfalls ein Zweitligist. Eventuell könnte der interne Druck auf Labbadia danach schon vor dem Saisonstart der Bundesliga am 19. September in Bremen immens gestiegen sein.