Hertha BSC: Nächstes Talent vor dem Absprung?
Von Christian Gaul
Sportlich läuft es auch in der zweiten Saison der Ehe zwischen Investor Lars Windhorst und Hertha BSC eher suboptimal. Der teuer zusammengestellte Kader bildet keine Einheit und Trainer Bruno Labbadia sitzt auf einem immer heißer werdenden Stuhl. Zudem verliert der Hauptstadtklub nach Lazar Samardzic und Omar Rekik nun wohl auch noch das nächste Top-Talent.
Die durch den Deal mit der Tennor-Gruppe zur Verfügung stehenden Millionen steckte die Hertha bislang in einen teuren, jedoch auch weiterhin inhomogenen Kader. Nicht nur der sportliche Erfolg lässt dabei weiter auf sich warten, denn immer mehr Nachwuchsspieler begeben sich auf die Suche nach einem Verein, der mehr Durchlässigkeit bietet.
Brügge an Werthmüller dran - geht das nächste Talent?
Im Sommer 2020 verlor die Hertha bereits Lazar Samardzic an den Liga-Konkurrenten RB Leipzig, vor wenigen Wochen verließ Omar Rekik die Berliner, um sich dem FC Arsenal anzuschließen. Besonders die Aussagen von Rekik ließen dabei kein gutes Gefühl zurück, da die Hertha sich wohl viel zu spät mit dem Talent auseinandersetzte.
Bei Samardzic drohte damals gar ein Rechtsstreit, irgendwas scheint also auch im Nachwuchsbereich der Hertha nicht zu passen. Mit Stürmer Ruwen Werthmüller droht nun der nächste Hoffnungsträger seine Koffer zu packen. Der 19-jährige Schweizer U-Nationalspieler wurde in Berlin geboren, durchlief seit 2010 sämtliche Jugendmannschaften der Hertha und steht dort aktuell noch bis zum Sommer 2022 als Amateur unter Vertrag..
Doch trotz dieser Verbundenheit mit der Stadt und dem Verein soll auch Werthmüller nun vor einem Wechsel stehen, der belgische Erstligist FC Brügge soll nach Angaben der Bild an einer Verpflichtung des Torjägers interessiert sein. Vor der laufenden Spielzeit stieg der Angreifer von der U19 zur Regionalligamannschaft der Hertha auf und sammelte dort in bislang elf Saisonspielen drei Tore und eine Vorlage. Für die Bundesliga scheint jedoch auch er keine ausreichende Perspektive gezeigt bekommen zu haben.
Sollte sich mit Werthmüller der nächste Hertha-Youngster verabschieden, gehört nicht nur die aktuelle Situation der Profis auf den Prüfstand. Vielmehr bedarf es beim "Big-City-Club" einer Generalüberholung.