Hertha BSC muss verletzten Boyata an Belgien abstellen
Von Stefan Janssen

Obwohl Dedryck Boyata in diesem Jahr verletzungsbedingt noch nicht spielen konnte, wurde er für die belgische Nationalmannschaft nominiert. Hertha BSC wollte die Reise des verletzten Spielers verhindern, muss aber der Abstellungspflicht nachkommen.
Seit Weihnachten fehlt Hertha-BSC-Kapitän Dedryck Boyata aufgrund eines Ermüdungsbruchs, in diesem Jahr hat er deshalb noch kein einziges Spiel gemacht. "Es bringt uns nichts, wenn wir Dedryck Druck machen und er sich dann wieder verletzt", hatte Trainer Pal Dardai schon vor Wochen der Bild gesagt: "Er soll die Verletzung ganz in Ruhe auskurieren, dann die Mannschaft in den entscheidenden Spielen gegen die direkten Konkurrenten führen und dirigieren."
Das wäre dann erst Mitte April, wenn es zum FSV Mainz geht und danach noch Schalke, Bielefeld und Köln auf dem Plan stehen. Allerdings haben die Berliner diese Rechnung ohne die belgische Nationalmannschaft gemacht: Roberto Martinez hat den 30-Jährigen nämlich für die anstehenden Länderspiele in der WM-Qualifikation nominiert - obwohl Boyata eben seit Monaten kein Spiel mehr bestritten hat.
"Wir stehen mit dem belgischen Verband in Kontakt und haben ihnen mitgeteilt, dass wir Dedryck nicht abstellen möchten", sagte Sportdirektor Arne Friedrich am Freitag, doch das Gesuch der Herthaner war offenbar erfolglos: Wie die Bild schreibt, bestehen die Belgier auf die Abstellungspflicht. "Für mich ist Dedrycks Berufung nicht nachvollziehbar. Der Verband hat unserem Wunsch, ihn hierzubehalten, nicht entsprochen", bestätigte Friedrich.
Zwar ist die Abstellungspflicht von der FIFA aufgrund der Corona-Pandemie etwas gelockert worden, doch das gilt nur für Reisen in Gebiete, die bei der Rückkehr eine Quarantäne nach sich ziehen. Boyata muss deshalb nicht mit zum Qualifikationsspiel nach Tschechien (27.3.), gegen Wales (24.3.) und Belarus (30.3.) wird der Innenverteidiger aber zum Aufgebot gehören - was auch immer sich Roberto Martinez dabei gedacht hat.