Gladbach geht in Berlin unter: Grauer wird's nicht mehr

Lucas Tousart (l.) und Manu Kone (r.)
Lucas Tousart (l.) und Manu Kone (r.) / Boris Streubel/GettyImages
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Borussia Mönchengladbach verliert mit 4:1 bei Hertha BSC. Die Fohlen verlieren damit den Anschluss an die internationalen Plätze. Aktuell fehlt die Fantasie dafür, dass die Borussia sich zeitnah aus dem grauen Niemandsland heraus bewegen kann.


Mit drei Zählern in Berlin hätte Gladbach zumindest Kontakt zu den internationalen Plätzen halten können. Und für einen Moment sah das auch ganz gut aus: nach einer Ecke von Netz köpfte Elvedi die Fohlen in Führung, anschließend hatte Gladbach das Spiel voll und ganz im Griff.

Doch der Borussia fehlen aktuell einfach in nahezu jedem Bereich die Qualitäten. Ein zu sorglos verteidigter Ball der Hertha landete nach 30 Minuten auf der rechten Seite bei Richter, der in die Mitte zog und maßgenau für Ngankam auflegte; der Stürmer musste gegen schläfrige Borussen nur noch einschieben. Mit dem 1:1 im Rücken drehte die Hertha schließlich mehr und mehr auf, während Gladbach brav zuschaute. Ein Traumtor von Marton Dardai ebnete nach 52 Minuten den Weg zum wichtigen Herthaner Sieg. Scherhant und Lukebakio entschieden das Spiel in der Nachspielzeit endgültig.

Gladbach schlichtweg nicht gut genug

Bei Gladbach ist im Jahr 2023 noch nicht viel los. Dem Kader fehlt es an Qualität, auch an Breite. Im Transferfenster entschied sich Sportdirektor Roland Virkus gegen die Verpflichtung neuer Spieler, wollte dem bestehenden Kader das Vertrauen schenken. Abseits einiger weniger Lichtblicke (Thuram, Hofmann, phasenweise Stindl, Kone und Weigl) bestätigt sich aber seit Monaten die Befürchtung, dass der Kader zu schwach ist.

Das schlägt sich mittlerweile auch in Ergebnissen nieder. Der Mannschaft scheint nicht nur der taktische Plan und die Einsatzbereitschaft zu fehlen, sondern auch der Anspruch. In dieser Saison gab es überschaubare Phasen, ein paar gute Spiele - das reicht für das Bundesligamittelfeld. Das neue Duo im operativen Geschäft, Sportdirektor Virkus und Cheftrainer Daniel Farke, macht einen ordentlichen, bisher aber nicht herausragenden Job - das reicht für das Bundesligamittelfeld.

Für mehr als das Niemandsland der Bundesliga mangelt es in Gladbach an Überzeugung, an taktischer, personeller und spielerischer Qualität und schließlich auch an überschaubaren finanziellen Mitteln.

Besser wird der Kader in naher Zukunft nicht

Und somit ist Gladbach aktuell die graue Maus der Liga. Die Mannschaft, die Sturkuren - das ist bei der Borussia insgesamt gut genug, dass der Tabellenkeller kein Thema ist. Das ist aber in Summe schlichtweg zu wenig, um wirklich um das internationale Geschäft mitzuspielen.

Es fehlt zudem wirklich die Fantasie, wie sich das in den kommenden Monaten, auch im Hinblick auf die kommende Saison zum Besseren ändern soll. Mit Marcus Thuram und vermutlich auch Ramy Bensebaini verlassen zwei Stammspieler den Verein ablösefrei. Julian Weigl ist derzeit nur ausgeliehen. Manu Kone soll zu Geld gemacht werden, kann eine bemerkenswert hohe Ablöse aktuell aber auch nicht rechtfertigen. Es fehlt das Geld, um auf die personellen Ausfälle im Sommer zu reagieren.

Entwicklungspotenzial lässt der Kader, der über den Sommer hinaus Bestand haben dürfte, aktuell nicht erahnen. Finanzielle Schlagkraft und Wunderdinge von Roland Virkus sind im Transferfenster im Sommer auch nicht zu erwarten. Und somit lässt sich zu diesem Zeitpunkt konstatieren: grauer wird's nicht, liebe Borussia.


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