"Frust-Spirale": Jarstein-Aus bei Hertha als Konsequenz einer Entwicklung

Rune Jarstein verlässt Hertha
Rune Jarstein verlässt Hertha / Maja Hitij/GettyImages
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Das Aus von Rune Jarstein bei Hertha BSC erfolgte nach einigen gemeinsamen Jahren und für die Öffentlichkeit überraschend. Offenbar gab es eine Art "Frust-Spirale", die zum Ausraster gegenüber dem Torwarttrainer führte.


Seit inzwischen achteinhalb Jahren trägt Rune Jarstein das Hertha-Logo auf seinem Torwarttrikot. Doch wird es in dieser Saison nicht mehr vorkommen. Der Keeper ist suspendiert worden, er wird den Verein verlassen.

Der Grund für diese drastische Entscheidung ist ein verbaler Ausraster gegenüber Torwarttrainer Andreas Menger. Ein Vorfall, der aufgrund seiner Deutlichkeit nicht mehr zu kitten ist.

Ärger und Rückschritte: Jarstein baute eine Menge Frust auf

Doch war es offenbar kein einzelner Vorfall, der Jarstein zum Ausrasten brachte. Die Sportbild spricht in einem Bericht von einer "Frust-Spirale", die sich bereits einige Zeit lang aufgebaut hat.

Bereits in den letzten Jahren gab es den ein oder anderen Rücksetzer, die den 37-jährigen Norweger durchaus mitgenommen haben. Etwa den Rauswurf vom vorigen Torwarttrainer Zsolt Petry. Er wurde im Frühling des letzten Jahres wegen homophober und teils migrationskritischer Aussagen entlassen. Für Jarstein, der ein sehr gutes Verhältnis zu ihm gehabt haben soll, eine Art Schock.

Kurz zuvor hatte er sogar schon ein Länderspiel zur Halbzeit abgebrochen, wo er sich auswechseln ließ. Der damalige norwegische Co-Trainer Kent Bergersen erklärte damals, der Keeper habe sich "leer und formlos" gefühlt (via Sportbild).

Eine wohl mental schwierige Phase, in der mit Petry noch ein enger Vertrauter gehen musste. Keine einfache Kombination. Immerhin haben Torhüter oftmals ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Coach.

Rune Jarstein
Jarstein im Testspiel gegen Nottingham / Robbie Jay Barratt - AMA/GettyImages

Die Corona-Erkrankung, die folgte, hatte nicht nur gesundheitliche Folgen. Neben der Herzmuskelentzündung, die sich langwierig und kompliziert zeigte, verlor er in dieser Zeit natürlich auch seinen Posten als Nummer eins der Hertha.

Eine Folge an Ereignissen, die ihn dem Bericht zufolge dazu brachten, sich spürbar zurückzuziehen. Sowohl im Training, als auch in der Kabine soll er sich vermehrt aggressiv gezeigt haben.

Auch seine Familie konnte ihm kein Ventil und keine Entspannung bieten. Weil seine Tochter in Norwegen eingeschult wurde, zog auch seine Frau bereits zurück. Diese Distanz, emotional wie real, war eine weitere Belastung für Jarstein.

Streit mit Menger als finaler Sargnagel: Hertha zieht die Konsequenzen

Der finale Streit mit Menger ist schlussendlich wohl nur das Resultat vieler voriger Rückschläge und Vorkommnisse gewesen. Hier und da gab es schon zuvor Auseinandersetzungen, angeblich auch mehrfach vor der gesamten Mannschaft. Der Vorwurf des Torhüters: Menger könne ihn nicht besser machen und er würde hinter seinem Rücken über ihn lästern.

Vor dem zweiten Liga-Spieltag kam es dann zum endgültigen Streit, der das Hertha-Aus für Jarstein bedeutet hat. Selbst bei einer versuchten Aussprache sei es in der Form weitergegangen. Laut Sportbild fielen auch Schimpfwörter wie "Arschloch". Das Fordern von Konsequenzen für Menger darf ebenfalls nicht vergessen werden.

Nun bedarf es noch einer Entscheidung, unter welchen Bedingungen der Vertrag aufgelöst wird. Jarstein ist raus beim Hauptstadt-Klub.


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