Hertha BSC: Darum verschiebt sich die nächste Millionen-Tranche von Windhorst

Will verantwortungsbewusst mit den Finanzspritzen der Tennor Holding umgehen: Hertha-Sportchef Michael Preetz
Will verantwortungsbewusst mit den Finanzspritzen der Tennor Holding umgehen: Hertha-Sportchef Michael Preetz / Maja Hitij/Getty Images
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Die nächsten 100 Millionen Euro, die Hertha BSC von Investor Lars Windhorst erhält, kommen mit Verspätung beim Hauptstadtklub an - und in Raten. Dafür gibt es laut kicker und BILD mehrere Gründe.

Insgesamt 374 Millionen Euro wird Lars Windhorst in Hertha BSC investiert haben, sobald die nächste Tranche in Höhe von 100 Millionen Euro überwiesen wurde. Der neue Deal mit dem Investor hat allerdings zwei Haken: Erstens beginnt die Zahlung im Dezember und nicht wie ursprünglich vereinbart im Oktober, zweitens soll das Geld in Raten in die Berliner Kassen fließen.

Entsprechende Informationen des kicker, nach denen die Raten bis zum Ende des Geschäftsjahres 2020/21 (30. Juni) gezahlt werden sollen, bestätigte ein Vereinssprecher gegenüber BILD: "Hertha BSC und die Tennor Holding B.V. haben sich hinsichtlich der ursprünglich für Oktober vereinbarten Zahlung in Höhe von 100 Mio. Euro auf einen neuen Zahlungsplan verständigt. Es ist gewährleistet, dass der gesamte Betrag innerhalb des laufenden Geschäftsjahres der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA zufließt."

Verschiebt die nächsten Zahlungen: Hertha-Investor Lars Windhorst
Verschiebt die nächsten Zahlungen: Hertha-Investor Lars Windhorst / Tristar Media/Getty Images

Die Gründe für diese Vereinbarung scheinen vielfältig. Dem kicker zufolge sollen sich für Tennor im Zuge der Corona-Krise Möglichkeiten zur Beteiligung an Unternehmen geöffnet haben, für die "zeitnah" größere finanzielle Mittel aufgebracht werden müssten. Darüber hinaus habe die Pandemie auch Tennor getroffen, und: Bei Hertha übernimmt Ex-Sky-CEO Carsten Schmidt ab dem 1. Dezember den Vorsitz der Geschäftsführung. Von Schmidt, so das Fachmagazin, erhoffe sich Windhorst einerseits "deutliche Impulse im ökonomischen und kommunikativen Bereich" und andererseits "ein schnelleres Vorankommen" im sportlichen Bereich.

Ist Windhorst mit der Entwicklung der Hertha unzufrieden?

Wie BILD berichtet, soll es zudem "hinter vorgehaltener Hand" bei Tennor heißen, dass Windhorst unzufrieden mit dem bisherigen Erfolg der Hertha sei. In der abgelaufenen Spielzeit wurden gleich drei Trainer verschlissen (Ante Covic, Jürgen Klinsmann, Alexander Nouri), erst Bruno Labbadia erreichte den Klassenerhalt. Nach zahlreichen Transfers in den vergangenen beiden Transferperioden benötigt die Mannschaft in der aktuellen Phase Zeit, um sich zu entwickeln - nach vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen steigt allerdings die Kritik in der Berichterstattung.

Ebenso soll es Windhorst missfallen, dass die Verantwortlichen seine Gelder dazu nutzen, um Altlasten zu tilgen und gleichzeitig Rücklagen zu bilden. Allerdings planen die Verantwortlichen keinen offensiven Umgang mit den vielen Millionen, wie Preetz angesprochen auf die Sommer-Transferperiode unterstrich: "Für uns war es wichtig, verantwortungsvoll mit den Mitteln und Ressourcen umzugehen. Das haben wir gemacht."