Herrlich in Augsburg unter Druck? Baum und Weinzierl als mögliche Kandidaten
Von Yannik Möller

Über die letzten Wochen kann der FC Augsburg nicht mehr überzeugen, es droht das Abrutschen in den Abstiegskampf. Dadurch rückt auch Heiko Herrlich als Trainer in den ungemütlichen Fokus, eine Diskussion stellt sich angeblich aber noch nicht. Im Hintergrund wabern schon die Namen Manuel Baum und Markus Weinzierl umher.
Der Start in die laufende Bundesliga-Saison hätte für den FC Augsburg kaum besser verlaufen können. Nach zwei Siegen und einem Remis stand man nach dem dritten Spieltag sogar auf dem zweiten Tabellenplatz, die leise Hoffnung auf eine ruhige Saison ohne Abstiegs-Sorgen machte sich breit. Über die letzten Wochen passiert jedoch das genaue Gegenteil.
Vor allem seit dem Jahreswechsel ist die Mannschaft von Heiko Herrlich alles andere als stabil. Stand man vor dem ersten Spiel im Jahr 2021 noch auf dem vergleichsweise sehr gemütlichen elften Platz, so droht man derzeit in den bitteren Abstiegskampf zu rutschen. Lediglich fünf Punkte trennen den FCA derzeit noch vom Relegationsplatz, den Arminia Bielefeld (mit noch einer offenen Partie) innehat. Auf die letzten sechs Partien gerechnet steht der Klub sogar auf dem 17. Platz - eine besorgniserregende Entwicklung.
Zwar gingen die letzten beiden Partien gegen den BVB (1:3) und den VfL Wolfsburg (0:2) verloren, also gegen Gegner, die keineswegs die gewöhnliche Kragenweite des bayrischen Klubs sind - doch fehlen schlussendlich die Punkte.
Reuter stellt sich gegen eine Trainerdiskussion - Namen Baum und Weinzierl kursieren bereits
"Meine Aufgabe ist, Spiele vorzubereiten, das Training zu leiten und Spiele zu analysieren. Darauf konzentriere ich mich - und nicht auf meine Befindlichkeit", hatte Herrlich zu langsam aufkommenden Fragen nach seiner persönlichen Zukunft im Klub betont (via kicker). Auch Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter, der im direkten Maße für die Zukunft des Trainers verantwortlich ist, lehnte eine solche aufkeimende Diskussion um den Coach ab: "Bei uns stellt sich die Trainerdiskussion nicht." Mit einem weiteren "nein" gegenüber der ARD gab er diesen Kurs auch für die folgenden Wochen aus.
Fest steht aber, wie immer in diesem Geschäft: Sobald die Gefahr droht, dass die Augsburger tatsächlich noch in den direkten Abstiegskampf rutschen, müsste gehandelt werden. Dafür sind natürlich auch immer die Signale der Mannschaft selbst enorm wichtig, doch überlebt kaum ein verantwortlicher Fußballehrer einen solchen Negativ-Lauf, sollte er weiterhin anhalten. Herrlich braucht also Resultate - ausgerechnet wenn RB Leipzig und danach Bayer Leverkusen vor der Tür stehen.
Im FCA-Umfeld sind dem kicker zufolge bereits zwei Namen zu vernehmen, die kursieren: Manuel Baum und Markus Weinzierl. Beide waren bereits Trainer des Vereins: Baum, der zuletzt bei Schalke 04 scheiterte, zwischen 2016 und 2019. Der Kontakt soll noch bestehen, eine erneute Zusammenarbeit gilt als denkbar. Weinzierl, 2019 beim VfB Stuttgart freigestellt, war von 2012 bis 2016 im Amt - ehe auch ihn der S04 rief. Sein Verhältnis zu Reuter gilt nicht zuletzt aufgrund dieser Trennung damals allerdings als belastet.
Ohnehin wäre es im Falle des Scheiterns von Heiko Herrlich fraglich und offen, wie die Zukunft von Reuter selbst aussehen würde. Mit seinem aktuellen Trainer, zuvor mit Jens Lehmann als Co-Trainer oder auch Martin Schmidt hätte der 54-Jährige alles andere als erfolgreiche und langfristige Personalentscheidungen mit sich verknüpft.