Heftige Daum-Kritik an Baumgart und mögliche Boldt-Nachfolger beim HSV

Beim HSV steht derzeit alles auf dem Prüfstand. Während Trainer-Legende Christoph Daum mit Steffen Baumgart hart ins Gericht geht, werden im Aufsichtsrat mögliche Nachfolger für Sportvorstand Jonas Boldt diskutiert. Drei Namen sollen dabei im Fokus stehen.
Geht der HSV mit dem Duo Baumgart/Boldt in die kommende Saison?
Geht der HSV mit dem Duo Baumgart/Boldt in die kommende Saison? / Cathrin Mueller/GettyImages
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Der Hamburger SV droht die Rückkehr in die Bundesliga zum sechsten Mal zu verpassen. Der Trainerwechsel von Tim Walter hin zu Steffen Baumgart ist längst verpufft. Vier Spieltage vor Saisonende beträgt der Rückstand auf Relegationsrang drei nach der Heim-Niederlage gegen Kiel (0:1) satte sechs Zähler. Die ersten beiden Plätze sind elf bzw. zwölf Punkte entfernt.

Trainer-Legende Christoph Daum kritisierte die Anstellung von Baumgart gegenüber dem Magazin 11 Freunde entsprechend als "Riesenfehler". "Den Aufstieg mit attraktivem 'Immer-vorne-voll-drauf'-Fußball erzwingen zu wollen, grenzt an Kamikaze", so der 70-Jährige.

Baumgart hatte die Rothosen Mitte Februar übernommen und seither lediglich elf Punkte in acht Spielen geholt. Zu wenig, um den Aufstieg noch anvisieren zu können. Damit wird immer deutlicher, dass der HSV in sein siebtes Zweitliga-Jahr gehen wird - und damit der "Zweitliga-Dino" ist. Kein anderer Klub spielt dann länger ununterbrochen im Unterhaus.

Nächste Chance für Boldt? HSV-Aufsichtsrat diskutiert prominente Namen

Auch deshalb steht mit Jonas Boldt der Sportvorstand und die mächtigste Person im Klub unter besonderer Beobachtung. Muss der 42-Jährige, der seit 2019 im Amt ist, gehen? Oder bekommt er eine weitere Chance, endlich den ersehnten Aufstieg anzugehen (Vertrag bis 2025).

Bislang scheint unklar, wie der Aufsichtsrat diese Frage bewertet. Das Gremium ist dafür zuständig, eine Entscheidung bei Boldt zu treffen. Als Alleinschuldigen für das erneute Scheitern ist Boldt sicherlich nicht auszumachen. Unter seiner Führung ist der HSV finanziell wieder stabil geworden. Auf der anderen Seite muss er sich als sportlich Verantwortlicher auch Fragen nach seinen Fehlern stellen. Sei es in der Transferpolitik oder seinem lange Zeit beharrlichen Festhalten an Walter. Und natürlich auch, ob Baumgart die richtige Trainerwahl als Nachfolger war und ist.

Der Name Felix Magath schwebt immer wieder über dem Volkspark. Laut Sky hat Boldt kein Interesse, die 70-jährige Klubikone zurückzuholen. Investor Klaus-Michael Kühne dagegen schon: "Felix Magath ist seit Jahren mein Wunschkandidat, war aber den HSV-Verantwortlichen nicht vermittelbar. Ich bin leider nur ein einflussloser Fan, der mit ansehen muss, wie der HSV in jeder Hinsicht handlungsunfähig ist", sagte er am 14. Februar gegenüber Sky.

Mit Magath habe es bereits "einen informellen Austausch" gegeben. Möglich, dass auch Eugen Block daran beteiligt war. Dieser hat mit Stephan von Bülow einen Abgesandten im Aufsichtsrat sitzen. Magath ist aber nicht der einzige Name, der im Aufsichtsrat diskutiert werden soll. Der Name Jörg Schmadtke sei ebenfalls im Spiel. Eine Kontaktaufnahme mit Schmadtke habe es laut Sky aber noch nicht gegeben.

Mit Ex-HSV-Kapitän Nico-Jan Hoogma soll es einen weiteren potenziellen Kandidaten geben, über den die Aufsichtsräte diskutieren. Der ehemalige Innenverteidiger arbeitet für den niederländischen Verband und Heracles Almelo seit vielen Jahren als Direktor.

Wie die Diskussionen über mögliche Boldt-Nachfolger ausgehen, scheint noch völlig offen. Von einem Verbleib von Boldt bis einem Paukenschlag ist alles möglich. Klar ist aber, der HSV sollte zeitnah handeln, um im kommenden Frühjahr nicht vor der achten Zweitliga-Saison in Serie zu stehen.


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