Hecking holte sich Absage vom HSV wegen Jung ein
Von Guido Müller
Dass scheidende Trainer gerne mal den einen oder anderen Spieler von ihrer letzten Station zu ihrem neuen Verein mitnehmen, ist in der Branche ein übliches Gebaren. Auch der letztjährige HSV-Trainer (und Neu-Clubberer) Dieter Hecking hat es versucht - und sich eine Abfuhr seitens seines Ex-Klubs eingeholt.
Weder Ablöse noch Gehalt waren für den Club zu stemmen
Denn Hecking wollte Gideon Jung (25) mit ins Frankenland nehmen. Und scheiterte schon an der ersten Hürde. Denn der HSV, in Gestalt seines Sportvorstandes Jonas Boldt, rief einen siebenstelligen Betrag für den U21-Europameister von 2017 auf, was für die Nürnberger wiederum zu viel war. Auch in puncto Gehalt hätten Klub und Spieler wohl kaum zueinander gefunden - denn Jung wird in der Hansestadt immer noch aufgrund eines zu Bundesligazeiten erstellten - und entsprechend üppigen - Vertrags (gültig bis 2022) entlohnt - und bewegt sich somit außerhalb der Nürnberger Rahmenbedingungen.
Thioune plant offenbar mit Jung
Zudem weisen die vergangenen Vorbereitungsspiele darauf hin, dass der aktuelle HSV-Coach Daniel Thioune durchaus auf den innerhalb der Fan-Gemeinde nicht unumstrittenen Jung setzt. Beim letzten Testspiel gegen die Berliner Hertha agierte Jung zentral in der Dreierkette. Als diese zugunsten einer Viererkette aufgelöst wurde, operierte Jung bis zu seiner Auswechslung (für Onana) in der 61. Minute im defensiven zentralen Mittelfeld. Beide Aufgaben erfüllte er auf solide Weise.