Havertz über seinen Wechsel zu Chelsea: "Mir war es wichtig, einen Verein mit einer Vision zu haben."
Von Janne Negelen
Mit seinem Wechsel von Bayer Leverkusen zum FC Chelsea sorgte Kai Havertz im Sommer für große Furore. Nach Startschwierigkeiten taut der deutsche Nationalspieler immer weiter auf, auch wenn der Nationalspieler aktuell aufgrund einer Corona-Infektion fehlt. Im Interview mit der Sport Bild spricht er nun über die Gründe seines Transfers.
Lange war sein Abgang im Gespräch. Kai Havertz machte keinen Hehl daraus, die Werkself nach der abgelaufenen Saison 2019/20 für einen größeren Klub zu verlassen. Mit dem FC Chelsea fand sich ein Interessent, der sowohl die finanzielle Ausgangslage als auch die Perspektive bescherte. Vor allem die sportlichen Aussichten bei den Londonern haben den 21-Jährigen am Ende überzeugt.
"Mir war es wichtig, einen Verein mit einer Vision zu haben. Ein spannender Umbruch findet statt. Wir sind eine junge Mannschaft mit vielen tollen Spielern. Wir denken offensiv. Wir wollen hier etwas aufbauen und angreifen. Das motiviert mich sehr. Und dann ist ein Titel mit Chelsea doch viel mehr wert", so Havertz gegenüber Sport Bild.
Havertz: "Habe meine Ablösesumme nicht im Kopf, wenn ich auf das Feld gehe"
80 Millionen Euro investierte Chelsea für das Projekt 'Havertz'. Die Ansprüche auf beiden Seiten sind naturgemäß hoch. Zu seinem Reifeprozess gehört für den Offensivspieler aber auch, dass ihn seine Ablösesumme längst nicht mehr beschäftigt. "Ich versuche, gut Fußball zu spielen. Ich habe nicht meine Ablösesumme im Kopf, wenn ich auf das Feld gehe." Tatsächlich brachte bisher kein anderer deutscher Spieler jemals eine größere Transfersumme ein.
Bis zu seiner endgültigen Entscheidung verging allerdings etwas Zeit. Natürlich musste sich Havertz seine Gedanken machen. "So ein Wechsel geht ja nicht an einem Tag über die Bühne. Da hatte ich schon genug Zeit, mich mit allen Optionen und Dingen zu beschäftigen, die mir wichtig sind. Im TV habe ich eh viel Premier League geschaut und kannte Chelsea schon ganz gut."
Eine großes Argument für den Angreifer wird auch Timo Werner gewesen sein. Gemeinsam heuerten die Nationalelf-Kollegen an der Stamford Bridge an und sind auf und neben dem Platz perfekt aufeinander eingestimmt. "Ich helfe Timo mit guten Pässen auf dem Platz, dafür hat er mich anfangs mit zum Training genommen. Klar ist, dass wir viel gemeinsam machen. Das erleichtert ja auch vieles. Aber wir müssen auch unsere eigenen Wege gehen, um hier richtig anzukommen. Ich sehe den Wechsel nach England auch als wichtigen Schritt in meiner persönlichen Entwicklung."
Mit sieben Torbeteiligungen aus zehn Spielen ist der Youngster positiv in seine ersten Wochen auf der Insel gestartet. Damit erhofft er sich auch einen Stammplatz bei der DFB-Elf. "Das ist doch mal ein Ziel, klar. Wir haben viele tolle Spieler, und ich werde sicherlich alles geben, viel Spielzeit zu bekommen. Ich möchte auch beim DFB eine gute Rolle spielen." Auf die Entwicklung von Havertz sollte man in den nächsten Jahren also ein besonderes Auge haben.