"Hat mich an unsere Spiele erinnert" - Terzic stellt DFB-Mentalitätsfrage
Von Daniel Holfelder
Auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (So, 17:30 Uhr) nahm Terzic nicht nur zur aktuellen Situation in Dortmund Stellung. Wie Sport1 berichtet, äußerte sich der 41-Jährige auch zu zwei seiner Trainerkollegen und ließ mit einem Vergleich zwischen dem BVB und Bayer Leverkusen aufhorchen.
Terzic reagierte zum einen auf ein aktuelles Interview von Julian Nagelsmann. Der Bundestrainer hatte gegenüber dem Spiegel mangelnde Mentalität in der Nationalmannschaft moniert. "Ich habe die Spiele gegen Österreich und die Türkei gesehen", sagte Terzic dazu. "Das hat mich an unsere Spiele erinnert, zum Beispiel an das Spiel gegen Stuttgart. Wir versuchen jeden Tag, den Fußball zu erklären, aber daran sieht man, dass das manchmal gar nicht so leicht ist."
Der BVB-Coach weiter: "Wir mussten uns jahrelang die Frage nach der Mentalität stellen lassen, haben neidisch nach München geschaut. Gegen Österreich sahen aber auch Kimmich, Goretzka oder Sané aus wie wir gegen Stuttgart."
"Leverkusener nicht weit weg"
Zum anderen wurde Terzic auf die bevorstehende Trennung zwischen dem FC Bayern und Thomas Tuchel angesprochen, sah jedoch davon ab, seine Meinung zu diesem Thema kundzutun. "Ich finde es unpassend und respektlos, so eine Frage an einer Spieltags-PK zu stellen", stellte er stattdessen klar. "Dazu möchte ich nichts sagen."
Auskunftsfreudiger zeigte er sich mit Blick auf die eigenen Leistungen. Der BVB stehe nicht dort, "wo wir gerne stehen wollen", beschrieb Terzic die derzeitige Situation, warb aber gleichzeitig für eine nicht zu kritische Beurteilung der Lage. "Das liegt zum einen an uns und zum anderen an der herausragenden Saison, die Leverkusen spielt. Wenn man die Jahrestabelle von diesem und letztem Jahr anschaut, sind die Leverkusener nicht weit weg. Aber die Art und Weise, wie sie auftreten, da sind sie uns voraus", so der Dortmunder Trainer.
Ob die Fans mit dieser Einschätzung einverstanden sind? Angesichts der spielerischen Leistungen und der Tabellensituation würden sich viele Anhänger wohl mehr Selbstkritik wünschen.