Hass und Gewalt gegen Schiedsrichter: Stegemann schlägt Alarm
- Stegemann erhielt Morddrohungen
- Entsetzt über Hass in den sozialen Medien
- Noch schlimmer: Physische Gewalt im Amateurbereich
Von Daniel Holfelder

Bundesliga-Schiedsrichter Sascha Stegemann hat sich in einem Interview kritisch zum Umgang mit den Unparteiischen geäußert. Stegemann verwies auf Hassbotschaften im Internet und körperliche Gewalt im Amateurfußball.
"Das war schon ein befremdliches Gefühl, wenn man sich zum ersten Mal in seinem Leben mit Morddrohungen konfrontiert sieht", erinnerte sich Stegemann im Gespräch mit dem Kölner-Stadtanzeiger an seine Erfahrungen nach dem Bundesliga-Spiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund.
Der 38-Jährige hatte dem BVB zu Unrecht einen Elfmeter verwehrt und war daraufhin zur Zielschreibe von Beleidigungen und Bedrohungen geworden. Er sei entsetzt gewesen "über diese Form des Hasses", so Stegemann. Es sei eine Grenze überschritten worden, als "Unschuldige wie meine Familie hineingezogen wurden", betonte er. Deshalb habe er auch Strafanzeige gestellt.
Gewalt im Amateurfußball
Gleichzeitig bedankte sich Stegemann für die Reaktion des BVB, der sich am Tag nach dem Spiel von den Bedrohungen distanziert und die Fans zur Mäßigung aufgerufen hatte. Danach habe er auch keine direkten Drohungen mehr erhalten, sagte der Unparteiische.
Als noch wesentlich schlimmer als die Hassbotschaften im Internet stufte Stegemann die Gewalt ein, die seine Kollegen im Amateurbereich regelmäßig erleben. "Für mich ist das eine andere Dimension. Ob jemand etwas im Internet schreibt, von dem ich keine Kenntnis bekomme. Oder ob mir jemand mit der Faust ins Gesicht schlägt wie im Amateursport. Diese Gewalt ist real. Und sie macht mir Sorgen", erklärte er.
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