96-Trainer Kocak drückt auf die Tube - und verlangt baldige Neuzugänge!
Von Guido Müller
Kenan Kocak, Trainer von Hannover 96, drückt allmählich auf das Tempo, was das Kapitel Neuzugänge betrifft. Hoffen tut er dabei auch auf einen türkischen Landsmann, der früher beim Namensvetter aus Hamburg aktiv war.
Doch der Reihe nach: zunächst gab es erstmal einen Schreckmoment in Form einer Verletzung. Ohne Fremdeinwirkung war Angreifer Marvin Ducksch im Testspiel gegen den holländischen Zweitligisten Kerkrade (3:1 für Hannover) weggeknickt. Seine Verletzung stellte sich am Ende jedoch als harmloser heraus als zunächst befürchtet. Nur eine Bänderdehnung statt eines Risses. Schon ab dem morgigen Dienstag soll Ducksch wieder dabei sein. Doch vor allem in der Abwehr und im Mittelfeld wartet noch viel Arbeit auf die Verantwortlichen der Niedersachsen. Nach dem Abgang von Marvin Bakalorz wird ein zentraler Mann für die Schaltstelle der Leinestädter gesucht.
Kocac beharrt weiter auf Tolgay Arslan
Wenn es nach Kocak ginge, soll dies (immer noch) Tolgay Arslan werden. Der 30-Jährige wurde in der Jugend des BVB ausgebildet, und schloss sich 2011 dem "großen" HSV aus Hamburg an, wo er vier Jahre lang weilte. Danach zog es den in Paderborn geborenen Arslan in das Land seiner Wurzeln, wo er sowohl für Besiktas als auch für Fenerbahce (seit Januar 2019) die Stiefel schnürte. Das Problem für die Roten: Arslan hat noch einen Vertrag bis zum Jahr 2022, in dem eine Option für eine weitere Spielzeit verankert ist. Zudem kassiert Arslan am Bosporus satte 1,8 Millionen Euro jährlich - was dem jüngst eingeschlagenen Sparkurs der Niedersachsen zuwiderläuft.
Und Geld, um Spieler aus ihren Verträgen herauszukaufen, ist momentan sowieso nicht im Übermaß vorhanden. Schon die Trennung von Bakalorz kostet den Klub nach Angaben des kicker einen sechsstelligen Betrag an Abfindung aufgrund der vorzeitigen Vertragsauflösung. Bakalorz´ Kontrakt war eigentlich noch bis 2022 datiert. Dasselbe Prozedere droht dem Verein auch bei den drei weiteren Ausgemusterten Felipe, Josip Eliz und Edgar Prib.
Kocac will so früh wie möglich "mit einem kompletten Kader arbeiten können"
Entsprechend nachdrücklich fordert Kocak nun Bewegung auf dem Transfermarkt: "Wir haben noch viele Positionen, die offen sind und müssen zusehen, dass wir diese schnellstens besetzen, sodass wir mit einem kompletten Kader arbeiten können." Da dieser aktuell nicht vorhanden ist, war Kocak schon am letzten Samstag gegen die Holländer zu einigen Experimenten gezwungen. So agierten sowohl der vor kurzem vom 1.FC Köln für ein Jahr ausgeliehene Kingsley Schindler als auch der im Januar von der TSG Hoffenheim verpflichtete Philipp Ochs, die eher offensiv ausgerichtet sind, als Außenverteidiger. Als einziger defensiver Neuzugang stand Baris Basdas in der Innenverteidigung.
Bringt der Verkauf von Linton Maina die benötigten Einnahmen?
Ein Ausweg aus dem finanziellen Engpass könnte der Verkauf von Linton Maina (21) sein. Dessen Wechsel zum VfL Wolfsburg liegt seit geraumer Zeit in der Luft. Doch noch scheinen beide Klubs zu weit voneinander entfernt zu sein, was die Ablösesumme betrifft. Die 96er erhoffen sich einen Erlös in zweistelliger Millionenhöhe, was den VW-Städtern (bislang) noch zu hoch ist. Ein angebliches Angebot des VfL über 9 Millionen Euro wurde bereits dementiert.