Hannover 96 pokert weiter um Dursun - Tauschgeschäft mit Ducksch?
Von Marc Knieper
Hannover 96 lässt nicht locker, möchte weiterhin zwingend Goalgetter Serdar Dursun verpflichten - am liebsten sofort. Dabei bildet sogar ein Tauschgeschäft mit Darmstadt 98 eine mögliche Option. Der Transfer-Wirrwarr im Überblick:
Seit über einem Jahr flirtet 96-Coach Kenan Kocak bereits mit seinem Landsmann Serdar Dursun von den Lilien. Der Hannoveraner Fußballlehrer möchte den Angreifer unbedingt verpflichten. Mit seinem Torriecher soll Dursun dazu beitragen, die Niedersachsen auf den angestrebten Kurs des Bundesligaaufstiegs zu bugsieren. Dursun ist mit neun Treffern aus 14 Ligapartien derzeitiger Top-Torjäger des Zweitligisten und befindet sich auch im ligainternen Vergleich auf Rang zwei hinter Simon Terodde (15 Treffer).
Während ein Transfer im vergangenen Sommerfenster noch zu aussichtslos erschien, können die Roten nun deutlicheren Druck ausüben. Der Vertrag des 29-jährigen Mittelstürmers läuft im Sommer dieses Jahres aus. Um für Dursun eine Ablösesumme zu generieren, müsste der Klub seinen Goalgetter somit noch im Winter ziehen lassen. "Wir haben kein Interesse, Serdar abzugeben", stellte Darmstadts Sportlicher Leiter Carsten Wehlmann zuletzt aber gegenüber BILD klar.
Stattdessen möchte man mit Dursun (seit 2018 im Klub) verlängern. Gespräche über eine solche Verlängerung deuteten sich bisher nicht an. Dursun selbst schweigt bezüglich seiner sportlichen Zukunft. Es darf aber zumindest einmal spekuliert werden, dass der routinierte Angreifer noch einmal das deutsche Fußballoberhaus oder aber die türkische Süper Lig in Angriff nimmt. Ob mit dem Neuntplatzierten aus Hannover, der sich derzeit ganze sieben Punkte hinter dem Relegations-Platz aufhält, noch in diesem Jahr der Aufstieg gelingt, darf ebenso angezweifelt werden.
Hannover 96 übt mit Masterplan gehörigen Druck aus
Wie dem auch sei, an der Leine herrscht laut BILD folgender Plan: Hannover 96 möchte sich jetzt mit Dursun einigen und die Unterschrift soll unmittelbar erfolgen. Der Vertrag des Torgaranten würde dann erst ab Sommer gelten. Sprich: Dursun würde ablösefrei nach Hannover wechseln. All das dient als ultimativer Schachtzug, um die Lilien bereits im Winterfenster von einem Transfer zu überzeugen. Dem Vernehmen nach wäre man am Maschsee bereit, knapp eine Million Euro zu überweisen.
Hannover lockt mit wichtigem Geld - gerade in Krisenzeiten. Dennoch stünde die Elf von Cheftrainer Markus Anfang vor einer riesigen Hürde. Den Abgang von Dursun kompensiert man nämlich nicht mal eben so. Ein Abgang der Darmstädter Lebensversicherung könnte für einen Fall in tiefere Gewässer sorgen.
Tauschgeschäft mit Marvin Ducksch?
Um dies zu vermeiden und stattdessen einen unmittelbaren Ersatzmann in den eigenen Reihen zu haben, ist laut Sportbuzzer sogar ein Tausch mit 96-Stürmer Marvin Ducksch denkbar. Den kennt Anfang nämlich bereits aus gemeinsamen Zeiten bei Holstein Kiel. Unter bestimmten Bedingungen sei ein solcher Tausch auch für 96 denkbar. Dennoch priorisiert man selbstverständlich einen baldigen "DuDu"-Sturm aus Ducksch und Dursun. Immerhin ist auch Ducksch nach 14 Ligaspielen bereits an elf Toren beteiligt.
Obgleich die Vereine bereits im Sommer ein solches Szenario besprachen, scheint das Risiko für beide Seiten zu hoch. Der Klub mit dem schwächeren Angreifer stünde als Depp des Tauschgeschäfts da. Zudem möchte Ducksch den Klub nicht verlassen, betonte nach seinem Doppelpack im Sandhausen-Spiel, er konzentriere sich gänzlich auf den Verein und die Rückrunde.
Letztendlich bleibt es also eine Frage des Geldes. Am Sonntag treffen die beiden Klubs im Böllenfalltorstadion aufeinander. Nach der Partie wird Hannover in die Offensive gehen. Ob Darmstadt letztlich das gebotene Geld ausreicht, zeigen die nächsten Wochen. Ein Tauschgeschäft ist zwar möglich, aber unwahrscheinlich. Der Sportbuzzer zumindest spekuliert auf folgenden Drehbuchausgang: "Ducksch und Dursun, aus Gegnern werden Freunde."