Hannover 96 erhält starkes Angebot für Linton Maina
Von Marc Knieper
Nachdem Hannover 96 bereits die Offerte des VfL Wolfsburg für Flügelflitzer Linton Maina ablehnte, bleibt der 21-Jährige den Niedersachsen auch nach einem beinahe doppelt so hohen Angebot aus Belgien lieb und teuer. Und das, obwohl die Hannoveraner gerne selbst noch auf dem Transfermarkt tätig werden möchten.
"Das Thema ist vom Tisch", kommentierte 96-Geschäftsführer Martin Kind in der vergangenen Woche gegenüber den Wolfsburger Nachrichten ziemlich eindeutig den geplatzten Deal. Zu gering war dem 76-Jährigen das Angebot für seinen Schützling Maina. Die Wölfe boten 3,5 Millionen Euro, Hannover forderte zunächst bis zu zwölf, später noch acht Millionen Euro Ablöse.
Von dieser Marschroute weicht der Zweitligist auch jetzt nicht ab. Wie die Neue Presse samt übereinstimmender belgischer Medien berichtet, hat der KAA Gent seine Fühler nach Maina ausgestreckt. Für die Dienste des gebürtigen Berliners boten die Belgier immerhin sechs Millionen Euro. Für Kind und Co. weiterhin zu wenig - acht Millionen sollen es mindestens sein.
Maina-Verkauf als Startschuss für Hannoveraner Transferkarussell?
Somit plant Cheftrainer Kenan Kocak weiterhin mit dem U21-Nationalspieler. Ein teurer Verkauf des offensiven Jungspunds würde allerdings ordentlich Fahrt in das Transferkarussell der Niedersachsen bringen. Um in der kommenden Saison endlich den Wiederaufstieg zu packen, planen die Hannoveraner einen ordentlichen Umbruch. Verdiente Spieler wie Marvin Bakalorz (ablösefrei zu Denizlispor), Felipe und Edgar Prib haben oder sollen den Klub noch verlassen.
Die Transfers von Waldemar Anton zum VfB Stuttgart und Emil Hansson zu Fortuna Sittard haben obendrein 4,4 Millionen Euro Ablöse in die klammen Kassen des niedersächsischen Hauptstadtklubs gespült. Weiteres Geld für den verletzungsanfälligen - und auch aktuell angeschlagenen - Maina könnte man dennoch gut gebrauchen.
Insbesondere Serdar Dursun vom SV Darmstadt steht bei Hannover hoch im Kurs. Bei ausbleibender Vertragsverlängerung sind die Lilien gezwungen, ihren Goalgetter (zuletzt 19 Tore in 36 Pflichtspielen) ziehen zu lassen. Eine gehörige Ablöse können die Darmstädter aufgrund seines starken Torriechers dennoch verlangen.
Neben Dursun steht auch Fenerbahces Tolgay Arslan weiterhin auf dem Zettel des Zweitligisten. Besonders Kocak versteht sich mit seinem Landsmann prächtig, traf sich mit ihm mehrfach im Urlaub und könnte der Grund sein, warum der einstige HSV- und BVB-Profi trotz enormer Gehaltsreduzierung seinen Weg an den Maschsee findet.
Die potenziellen Verstärkungen, die in Hannover gehandelt werden, sind auf jeden Fall namhaft. Gut möglich also, dass die Verantwortlichen die Mindest-Ablöse in Höhe von acht Millionen Euro für Maina noch einmal überdenken. Allzu lange dürfen die Klubs nicht mehr hin und her verhandeln. Seit dem 9. August rollt in der belgischen Erste Division bereits der Ball. Nach dem coronabedingten Abbruch der Vorsaison steht Vizemeister Gent aktuell mit drei Zählern aus vier Spielen auf Rang 14.