Vom Interimscoach zur Dauerlösung? Dabrowski bei Hannover 96 mit Chancen
Von Dominik Hager
Hannover 96 ist seit dem Abstieg praktisch Jahr für Jahr eine der größten Enttäuschungen in Liga zwei. Womöglich teilt man sich dieses "Ruhmesblatt" mit dem HSV, den man am Wochenende immerhin mit 1:0 besiegen konnte. Am wichtigen Erfolg hatte auch Interimscoach Christoph Dabrowski seine Aktien, der sich Hoffnungen machen darf, längerfristig im Amt zu bleiben.
Nach der Entlassung von Jan Zummermann hat Christoph Dabrowski das Zepter übernommen. Der eigentliche U23-Coach der 96er soll den taumelnden Zweitligisten zumindest bis Weihnachten in die Spur bringen. Allerdings stehen seine Chancen gar nicht schlecht, auch über Weihnachten hinaus noch Cheftrainer in Hannover zu bleiben. "Wenn er Erfolg hat und die drei Spiele gut laufen, hätte er einen deutlichen Nachweis gebracht", erläuterte Martin Kind gegenüber dem Sportbuzzer.
Bereits vor dem 1:0-Erfolg gegen den HSV machte sich Sportdirektor Marcus Mann für den 43-Jährigen stark. Letztlich war es sein Urteil, "dass die Mannschaft eine andere Einstellung als bei Jan Zimmermann" zeigte, das Kind überzeugt hatte.
Hannover 96 muss Rösler und Thioune vertrösten
Die bisherigen Trainerkandidaten Uwe Rösler und Daniel Thioune mussten Kind und Mann demnach fürs Erste vertrösten. Selbsterklärend tragen die Verantwortlichen damit aber auch das Risiko, dass die beiden Kandidaten, mit denen man in der vergangenen Woche verhandelt hatte, nach Weihnachten nicht mehr zur Verfügung stehen oder stehen wollen. "So ein Eindruck könnte entstehen. Die Reaktion müssen wir abwarten", erklärte Kind.
Hannover betreibt demnach gewissermaßen ein Spiel mit dem Feuer. Allerdings wäre Dabrowski nicht der erste Interimstrainer, der sich als hervorragende und langfristige Lösung erweist. Vor der Winterpause stehen noch das Auswärtsspiel gegen Ingolstadt und das Heimspiel gegen Werder Bremen an. Dann werden wir zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit wissen, ob es mit Dabrowski weiter geht.