Hängepartie um PSG-Superstar Mbappé geht weiter!
Von Guido Müller
Auch eineinhalb Jahre vor seinem Vertragsende bei Paris St.Germain bleibt die Zukunft von Wunderstürmer Kylian Mbappé (22) ungeklärt. Der Klub vom Prinzenpark erhofft sich vom Spieler eine baldige Zusage, den 2022 auslaufenden Vertrag zu verlängern. Doch der Angreifer scheint alles andere als Eile zu haben, um eine Entscheidung über seine weitere Laufbahn zu fällen.
Und das macht die Verantwortlichen bei PSG zusehends nervöser. Die Gespräche, die in den letzten Wochen zwischen ihnen und dem Spieler geführt wurden, seien nach Angaben der L'Équipe allesamt ergebnislos geblieben. Das Horrorszenario eines ablösefreien Wechsels im kommenden Jahr nimmt somit ungewollte Gestalt an.
Es geht Mbappé nicht nur um das Gehalt
Damit dies nicht so kommt, drängen die Pariser ihren Spieler, doch endlich seine Unterschrift unter ein neues Arbeitspapier zu setzen. Doch dem Spieler wiederum geht es neben dem finanziellen Aspekt (35 Millionen Euro jährlich netto sollen es, aus seiner Sicht, schon sein) auch um grundsätzliche Fragen.
Will er weiterhin in einer im internationalen Maßstab eher untergeordneten Liga wie der französischen Ligue 1 spielen? Mit allen Konsequenzen, die diese mindere mediale Aufmerksamkeit (gegenüber der Premier League oder den Ligen in Spanien, Deutschland oder Italien) auch im Hinblick auf individuelle Trophäen (Weltfußballer usw.) nach sich zieht.
Und wie genau sieht das mittel- bis langfristige Projekt in Paris aus? Kommen weitere Top-Level-Spieler? Und wenn ja, welche Rolle nimmt Mbappé selbst in diesem Projekt ein? Auf all diese Fragen hat der Weltmeister von 2018 offenbar noch keine endgültigen Antworten gefunden.
Real verfolgt weiterhin seinen Plan
Und Real Madrid reibt sich genau deswegen schon die Hände. Denn ihre road map bis zum Ziel (Verpflichtung Mbappés) sieht genau diesen Umstand als grundlegend für das Gelingen ihres Plans vor: keine Vertragsverlängerung (zumindest bis in den kommenden Sommer hinein), um so den Druck auf die Pariser Bosse zu erhöhen und sie somit "empfänglicher" für die dann zwangsläufig eintrudelnden Angebote zu machen.
Im worst case (sprich: dass der Spieler erklärt, seine Zukunft nicht in Paris zu sehen) soll PSG, der L'Équipe zufolge, eine Ablösesumme von 200 Millionen Euro fordern. Die Königlichen wären, neben dem FC Liverpool und Manchester City, die einzigen im aktuellen europäischen Panorama, die diese Summe (plus die oben genannte Gehaltsvorstellungen) stemmen könnten.
Cityzens steigen angeblich aus dem Rennen um Mbappé aus
Indes sollen sich, gemäß einem Bericht der englischen Daily Mail (via as.com) die Skyblues bereits von der Idee eines Mbappé-Deals verabschiedet haben.
An der Tatsache, dass Mbappé DAS große sportliche Aushängeschild des neuen Projekts der Königlichen sein soll, ändert auch ihre momentane Fixierung auf Erling Braut Haaland nichts. Der Norweger wäre, sowohl ablösetechnisch als auch vom Gehalt her, zwar weitaus preiswerter zu haben, soll aber - bei aller unbestrittener Qualität - bei Teilen der Entscheidungsträger nicht den selben Rang (eines Galaktischen!) einnehmen, wie Mbappé.
Und für Trostpreise ist man bei den Königlichen aufgrund der Klubphilosophie wiederum nicht empfänglich. Bei Real herrschte und herrscht zu allen Zeiten das Motto: das Beste (vom Besten) ist gerade gut genug. Mbappé würde dieses Anspruchsdenken wie derzeit kein anderer Spieler auf der Welt symbolisieren.